Dass man es auch bei den jetzigen Polizeimaßnahmen mit ganz erheblichen Gefährdungen zu tun habe, zeigten die in Berlin sichergestellten Waffen, sagte Faeser weiter. Sie dankte den Ermittlern, dass diese mit maximalem Fahndungsdruck gegen die weiteren noch gesuchten RAF-Terroristen vorgingen. "Niemand sollte sich im Untergrund sicher fühlen." Zudem gelte es, genau zu prüfen, welche Unterstützer den RAF-Terroristen das Untertauchen so lange ermöglicht hätten und heute noch ermöglichten. "Die linksextremistische Szene bleibt stark im Fokus der Sicherheitsbehörden."
Mehrere hundert Teilnehmer einer Demonstration zur Solidarität mit untergetauchten oder inhaftierten RAF-Mitgliedern waren am Samstagabend durch Berlin gezogen. Sie versammelten sich am späten Nachmittag im Stadtteil Kreuzberg und zogen unter anderem durch die Sebastianstraße, wo die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette (65) vor ihrer Festnahme Ende Februar unter falschem Namen gelebt hatte. Polizisten begleiteten die Demonstranten aus der linken Szene, die regelmäßig etwa "Wir sind nicht alle - es fehlen die Gefangenen" skandierten und Transparente trugen mit Schriftzügen wie "Freiheit für Daniela - terroristisch ist das System" oder "Wo bleiben die Razzien gegen rechts?". Zu gewaltsamen Zwischenfällen kam es nicht.