Der Weg zur EU-Mitgliedschaft für die Ukraine begann unmittelbar nach dem Einreichen ihres Beitrittsgesuchs im März 2022. Trotz der anhaltenden militärischen Konflikte im Osten des Landes und der russischen Besetzung der Krim sowie Teilen der Donbass-Region setzte die Ukraine ihre Reformbemühungen fort, um die EU-Beitrittskriterien zu erfüllen. Diese Bemühungen wurden durch die offizielle Anerkennung als Beitrittskandidat im Juni 2022 und die Empfehlung des Europäischen Rates Ende 2023 für die Aufnahme von Beitrittsgesprächen belohnt.
Präsident Selenskyj betonte in seinen öffentlichen Äußerungen die historische Bedeutung dieses Schrittes für die Ukraine und ihre Bürger. In einer Videobotschaft, die auch Regierungschef Denys Schmyhal und Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk umfasste, lobte er die Hartnäckigkeit und Entschlossenheit seines Volkes sowie die Unterstützung durch europäische Partnerländer und die EU-Institutionen.
Die EU-Beitrittsverhandlungen markieren einen Wendepunkt in der ukrainischen Geschichte, da sie nicht nur politische und wirtschaftliche Integration versprechen, sondern auch Sicherheitsgarantien in einem geopolitisch instabilen Umfeld bieten könnten. Die Frage der Sicherheit bleibt jedoch heikel, da ein möglicher EU-Beitritt gemäß Artikel 42(7) des EU-Vertrags militärischen Beistand seitens der EU im Falle eines Angriffs auf die Ukraine implizieren könnte.
Trotz dieser Herausforderungen hat Präsident Selenskyj die Bedeutung der europäischen Integration für die Zukunft seines Landes immer wieder hervorgehoben. Er bekräftigte sein Engagement, die Reformen voranzutreiben und die Ukraine als stabiles und prosperierendes Mitglied der europäischen Familie zu etablieren.
Die nächsten Schritte in den Beitrittsverhandlungen werden daher sowohl für die Ukraine als auch für die EU von entscheidender Bedeutung sein, da sie die langfristigen politischen und wirtschaftlichen Perspektiven der Region maßgeblich prägen könnten.