Empfangen konnten die Warnmeldung nur die kompatiblen Handys, laut einer Schätzung von Vodafone waren das etwa drei Viertel der Mobilfunkgeräte.
Allzu schlimmes Unheil drohte nicht. Mit nur knapp einem Meter über dem Normalwert gehe von dem Hochwasser keine große Gefahr aus, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes Lübeck am Samstag.
Die Warnmeldung war der erste Live-Betrieb des Katastrophen-Warnsystems, das seit Donnerstag bundesweit in allen Handynetzen zur Verfügung steht. "Der Versand über das Vodafone-Netz in deutscher und englischer Sprache war erfolgreich", sagte Tanja Richter, Netzwerkchefin von Vodafone Deutschland. Zusätzlich gab es Handlungsempfehlungen und Anweisungen mit Gefahreninformationen für Radio und Fernsehen.
Nach der Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021 beschlossen Bund und Länder die Einführung eines Warnsystems. "Mit Cell Broadcast kann die Bevölkerung in betroffenen Gebieten jetzt gezielt und schnell per Textnachricht auf mobilen Endgeräten gewarnt werden - etwa vor Unwettern, Bränden, Erdbeben oder Überflutungen", sagte Richter.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hatte zum Start des Warnsystems mitgeteilt, es sei "ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes erreicht". In anderen EU-Staaten wird das System längst genutzt.
Bei dem System werden Nachrichten wie Rundfunksignale an alle kompatiblen Geräte geschickt, die in einer Funkzelle eingebucht sind - daher der Name "Cell Broadcast". Es ist eine Ergänzung anderer Warnkanäle, zum Beispiel Radiodurchsagen oder Sirenen an Gebäuden.
Bei Cell Broadcast muss keine App installiert werden, wie dies bei den Warnhinweisen von Nina oder Katwarn der Fall ist.
dp/pcl