Das bedeute "internationale Solidarität" mit der völkerrechtswidrig angegriffenen Ukraine und eine "klare Verurteilung des russischen Angriffskrieges". Gleichzeitig kritisierte der Linken-Politiker das "einseitige Fokussieren" der Bundesregierung auf Waffenlieferungen und Ausbildung von ukrainischen Soldaten. "Deutschland läuft Gefahr, dadurch, dass ein militärischer Tunnelblick in der Politik der Bundesregierung vorherrscht, die Alternative nicht mehr zu erkennen", sagte er. Damit laufe Deutschland Gefahr, auch kein glaubwürdiger Partner für Verhandlungen und Vermittlungen mehr sein zu können. Das sei hochgefährlich, diese Risiken würden aber durch die Regierung nicht dargestellt. "Ich halte das für einen schweren politischen Fehler."
Die Co-Landesvorsitzende der Linken, Slanina, betonte, man müsse Demonstrationsforderungen klar definieren. "Wir sind dafür, dass Verhandlungen mit Russland aufgenommen werden müssen". Waffenlieferungen bedeute weiteren Krieg und weiteres Leid. "Das kann nicht der Sinn sein, in dem wir als Linke handeln", so Slanina. Putin sei eindeutig der Agressor. Doch die Diplomatie sei bei weitem nicht ausgeschöpft. Jede Friedensinitiative müsse durch Deutschland unterstützt werden. Auch die Landesregierung müsse Position beziehen. Auch in Brandenburg an der Havel gingen nach Angaben des Netzwerks Friedenskooperative am Samstag Menschen für Frieden und weltweite Abrüstung auf die Straße. Am Ostersonntag folgen Ostermärsche in Frankfurt (Oder) und Strausberg, am Montag in Eisenhüttenstadt und Schwarzheide-Ruhland im Süden Brandenburgs. Laut Friedenskooperative steht vor allem die Forderung nach einem Waffenstillstand und der Aufnahme von Friedensverhandlungen im Mittelpunkt.
Schirdewan rechnet mit einer insgesamt stärkeren Beteiligung bei den Ostermärschen. Die Menschen seien besorgt, dass dieser Krieg eskaliere und der Bundesregierung als politische Antwort nichts weiter einfalle, als "immer weiter Waffen in den Konflikt zu pumpen". Gleichzeitig habe Russland angekündigt, taktische Nuklearwaffen in Belarus an der Grenze zu Polen zu stationieren. Das sei eine ganz neue Stufe atomarer Konfrontation mitten in Europa. Die traditionelle Friedensbewegung wird von linken, teils auch christlichen Gruppen getragen und organisiert seit den 1960er Jahren Ostermärsche. Großen Zulauf hatte sie in den 1980er Jahren in Westdeutschland beim Protest gegen die Stationierung amerikanischer Atomraketen in Europa.
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