Es sei von einem anhaltenden Infektionsgeschehen auszugehen, hieß es vor einigen Tagen in der infektionsepidemiologischen Wochenübersicht des Lageso. Die Gründe für die nun wieder schneller steigenden Fallzahlen seien unklar, hieß es auf Nachfrage. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine verminderte Effektivität der Impfung oder genetische Veränderungen des Virus, die die Immunabwehr beeinflussen könnten. Ein Einfluss einzelner Veranstaltungen könne nicht ausgeschlossen werden, dies lasse sich anhand bisher vorliegender Ermittlungsergebnisse aber nicht klar zeigen.
Das auffälligste Symptom der Erkrankung sind Bläschen und Pusteln auf der Haut. Mpox-Viren werden durch engen Körperkontakt übertragen. Überwiegend betroffen waren nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Männer, die Sex mit Männern haben.
Wie die WHO kürzlich berichtete, stiegen die Fallzahlen in der europäischen Region im Spätsommer insgesamt deutlich an: 229 Fälle seien im September beobachtet worden, eine Zunahme um 660 Prozent im Vergleich zu August. Die WHO hob insbesondere Portugal, Spanien, das Vereinigte Königreich, Deutschland und Irland hervor. Es gebe keine Information darüber, dass die in diesen Ländern berichteten Fälle und Cluster mit einem bekannten Event in Zusammenhang stünden. Ansonsten berichtet die WHO von uneinheitlichen Entwicklungen je nach Region.
Die WHO hatte wegen Mpox vergangenes Jahr einen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Dieser wurde im Mai 2023 wieder beendet, nachdem die Fallzahlen deutlich gesunken waren. Bekannt wurden laut RKI-Datenbank insgesamt bislang knapp 3740 Fälle hierzulande, davon 3671 im Jahr 2022.