Der BN-Landeschef hatte den Schritt auch in einem Brief an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als "völlig falsches Signal" bezeichnet. Auch von Greenpeace hagelte es Kritik: "Der Koalitionsvertrag lässt nichts Gutes für den Klima- und Naturschutz in Bayern erwarten. Statt mehr wertvolle Laubwälder unter Schutz zu stellen, erteilt die Koalition nicht nur einem dritten Nationalpark, sondern weiteren Umweltschutzauflagen und geschützten Naturwäldern pauschal eine Absage", sagte Stefan Krug, Leiter des Greenpeace Landesbüros Bayern. Beim Klimaschutz würden nur großspurige Fernziele wiederholt, ohne sie mit Etappenzielen und Maßnahmen konkret zu machen.
Weiter: "Wenn tatsächlich 1000 neue Windanlagen bis 2030 stehen sollen, müssten jedes Jahr rund 140 gebaut werden, in diesem Jahr waren es bisher ganze sechs", sagte Krug. Den sträflich versäumten Windkraftausbau dürfe Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) nicht einseitig in Bayerns Staatswälder verlagern.
In ihrem neuen Koalitionsvertrag hatten sich CSU und Freie Wähler auf eine Verschiebung der Zuständigkeiten für die Jagd und die Staatsforsten geeinigt. Bisher waren die Aufgaben im Landwirtschaftsministerium angesiedelt. Im Gegenzug hatte das Wirtschaftsministerium seine Zuständigkeit für den Tourismus an das Agrarministerium abgegeben.
Mit Aiwanger habe nun ein "Hobbyjäger" die Verantwortung übernommen, sagte Mergner. Der BN-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger betonte zudem: "Die Ziele für die Jagd dürfen nicht verwässert werden. Das Waldverjüngungsziel und der Grundsatz "Wald vor Wild" müssten gestärkt und konsequenter umgesetzt werden, nur dann könne die auf großen Flächen notwendige natürliche Waldverjüngung erreicht werden.