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Ministerpräsidentin Sheikh Hasina und ihre Awami-Liga haben die von der Opposition boykottierte Parlamentswahl in Bangladesch Prognosen zufolge deutlich gewonnen. Bangladeschische Fernsehsender sahen die Partei der Regierungschefin bei mindestens 216 der 299 zu vergebenden Sitze. Unabhängige Kandidaten eroberten 52 und die drittgrößte Partei des Landes, die Jatiya-Partei, kam demnach auf elf Sitze. Einige Wahlkreise waren am Sonntagabend noch nicht ausgezählt. Es wurde damit gerechnet, dass die Wahlkommission am Montag ein vorläufiges Endergebnis veröffentlicht.

In Bangladesch hat am Sonntag die Parlamentswahl begonnen. Da die größten Oppositionsparteien die Wahl boykottierten, stand der Sieg der Regierungspartei Awami League praktisch bereits im Vorfeld fest - und somit auch eine fünfte Amtszeit von Regierungschefin Sheikh Hasina. Nach ihrer Stimmabgabe wandte sich die 76-jährige Hasina mit scharfen Worten gegen die Oppositionspartei Bangladesh Nationalist Party (BNP). Diese sei eine "Terrororganisation", sagte Hasina vor Journalisten in der Hauptstadt Dhaka. Sie selbst versuche ihr Bestes, um "sicherzustellen, dass die Demokratie in diesem Land bestehen bleibt".

Nach seiner Verurteilung wegen mutmaßlichen Verstößen gegen das Arbeitsrecht in Bangladesch hat Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus angekündigt, in Berufung zu gehen. "Wir werden für ein Verbrechen bestraft, das wir nicht begangen haben", erklärte Yunus vor Reportern. Man habe das Urteil zwar akzeptiert, werde es aber anfechten. Anwalt Abdullah Al Mamun sprach von einem unfairen und gesetzeswidrigen Urteil. Die Staatsanwaltschaft zeigte sich indes zufrieden. "Wir glauben, dass Geschäftsinhaber jetzt vorsichtiger sein werden, was die Verletzung von Arbeitsgesetzen angeht. Niemand steht über dem Gesetz", sagte Staatsanwalt Khurshid Alam Khan.

Ein Journalist einer führenden Zeitung aus Bangladesch wurde wegen der Veröffentlichung "falscher" Nachrichten inhaftiert, nachdem sein Bericht über hohe Lebensmittelpreise viral ging. Samsuzzaman Shams von Prothom Alo erschien täglich vor Gericht und ihm wurde einen Tag nach seiner Festnahme die Kaution verweigert. Sein Bericht, der am 26. März, dem Unabhängigkeitstag des Landes, gesendet wurde, soll "die Regierung beschmutzt" haben. Menschenrechtsaktivisten haben die Verhaftung angeprangert und der Regierung vorgeworfen, die Pressefreiheit zu unterdrücken. Die Regierung bestreitet den Vorwurf, aber Medienrechtsgruppen haben vor einer stetigen Erosion der Freiheiten unter der regierenden Awami-Liga gewarnt, die seit 2009 an der Macht i