Bevor die Änderungen am Dienstag bekannt gegeben wurden, war der einzige legale Weg, ein Nikotin-Vape in Australien zu verkaufen, ein Rezept, das von einem Arzt einer Apotheke ausgestellt wurde – aber die Produkte wurden immer noch im ganzen Land verkauft. Ein "Schwarzmarkt" von Convenience Stores und Tankstellen, die Nikotin-Vapes ohne Kennzeichnung oder Warnungen an Minderjährige verkaufen, ist laut Butler aufgrund fehlender Regulierung und Maßnahmen gediehen.
Das Dampfen sei "das größte Schlupfloch in der australischen Geschichte" geworden. Das Land werde nicht zulassen, dass die Fortschritte, die bei der Reduzierung des Tabakkonsums erzielt worden seien, "durch die neue Bedrohung" für die öffentliche Gesundheit zunichte gemacht würden. "Vaping wurde an Regierungen und Gemeinden auf der ganzen Welt als therapeutisches Produkt verkauft, um Langzeitrauchern beim Aufhören zu helfen", betonte der Minister. Stattdessen würden gerade junge Menschen, die dampften, mit dreimal höherer Wahrscheinlichkeit anfangen, auch normale Zigaretten zu rauchen. "Das muss ein Ende haben. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie das Dampfen eine weitere Generation von Nikotinsüchtigen hervorbringt."
Vapes werden von jungen Menschen in Australien überproportional genutzt, obwohl das Land eine der niedrigsten Tabakraucherquoten unter den Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat. Einer von sechs Teenagern im Alter von 14 bis 17 Jahren hat das Dampfen ausprobiert, während jeder vierte im Alter von 18 bis 24 Jahren auch die Alternative zum Rauchen ausprobiert hat, sagte Butler. Noch schockierender war die weit verbreitete Verfügbarkeit dieser Produkte im ganzen Land – vier von fünf Teenagern gaben an, dass sie Vapes in ihren örtlichen Einzelhandelsgeschäften ohne Frage bekommen könnten.
Auch in Deutschland sind Einweg-E-Zigaretten umstritten - vor allem wegen ihrer schlechten Umweltbilanz. Im März hatte sich der Bundesrat dafür eingesetzt, Einweg-E-Zigaretten auf EU-Ebene zu verbieten. Auf der Seite des Bundesumweltministeriums heißt es: "Weder Batterie noch Flüssigkeit lassen sich austauschen. Das macht Einweg-E-Zigaretten zu einem kurzlebigen Wegwerfprodukt, das aus umweltpolitischer Sicht eine Ressourcenverschwendung ist."
Forscher haben Verbindungen zwischen der Nikotinsucht bei Jugendlichen und Kindern als Folge erhöhter Dampfgewohnheiten gefunden. Dampfen im Teenageralter wurde auch mit psychischen Problemen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und erheblicher Nikotinsucht in Verbindung gebracht. Einige argumentieren, dass E-Zigaretten ein guter Ersatz für normale Zigaretten sind, und in einigen Ländern werden sie sogar als Mittel zur Raucherentwöhnung beworben. Aber die US Centers for Disease Control and Prevention sagen: "E-Zigaretten sind nicht sicher für Jugendliche, junge Erwachsene und schwangere Frauen sowie Erwachsene, die derzeit keine Tabakprodukte verwenden."
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