Also mussten die Delegierten auf Alternativen ausweichen und bestellten Pizzen, wie t.online berichtet. Anlass genug für Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger, einen Tweet auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, abzusetzen: "Hoffentlich wird auch Kita-Kindern künftig erlaubt, sich Pizzas bestellen zu dürfen, wenn ihnen ideologisch fleischlose Speisen nicht schmecken". Hashtag: "Sellerieschnitzel".
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir stieg auf Aiwangers Kommentar ein und konterte: "Es gibt Pizza mit und mit ohne Fleisch. Eine Pizza Salami [...] ohne Salami heißt Margherita". Und an seine Parteikolleginnen und -kollegen gerichtet postete er: "An alle Mitglieder meiner Partei: Bitte nicht vergessen, immer der BILD Bescheid zu geben, wenn Ihr Pizza bestellt. Die müssen das wissen." Die Bild hatte zuerst über die Essensauswahl beim Parteitag berichtet.
Andere Grünen-Delegierte versuchten, das Missverständnis aufzuklären. Doch Aiwanger war noch nicht fertig. Auf Özdemirs Kommentar hin schrieb er: "Habt ihr die Pizza Salami dadurch zur Margherita gemacht, in dem Ihr die Salami heruntergefuttert habt? Und wissen die Grünen, dass in Margherita Mozzarella aus Kuhmilch drin ist? Wird man dafür auf Eurem Parteitag gemobbt?"
Die Grünen zeigten angesichts Aiwangers Posts eher Häme als Ärger. "Dieser Mann ist so lost", kommentierte zum Beispiel Fraktionschefin Renate Künast. Und Jamila Schäfer, Abgeordnete der Grünen für den Wahlkreis München Süd im Bundestag, teilte mit: "Wenn es nicht so peinlich und traurig wäre, könnte man viel darüber lachen, dass dieser Mann dank Markus Söder die Wirtschaftspolitik in Bayern verantworten darf." Nach dem Schlagabtausch auf X ließ es Aiwanger auf sich beruhen. Zumindest bis zum nächsten Parteitag.