Die Ukraine habe durch die Ereignisse seit November 2013 ihre staatliche Eigenständigkeit verloren und werde durchgefüttert "von westlichen Kolonisatoren, die ihre Innen- und Außenpolitik bestimmen", behauptete Sacharowa. Das russische Außenministerium veröffentlichte die Äußerungen am Montag auf seiner Webseite. Kremlchef Wladimir Putin führt seit fast 21 Monaten Krieg gegen die Ukraine, um das Land wieder unter die Kontrolle Moskaus zu bringen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat an den Beginn der proeuropäischen Proteste 2013 in der Hauptstadt Kiew erinnert. "Vor zehn Jahren haben wir unsere erste Gegenoffensive durchgeführt", sagte er am Dienstag in einer Videobotschaft vor dem Hintergrund des Europäischen Platzes in Kiew. Dieser Kampf sei gegen Gesetzlosigkeit, Unfreiheit und für eine europäische Zukunft geführt worden. Die damaligen Proteste bezeichnete er als ersten Sieg in der bis heute andauernden Auseinandersetzung mit Russland.
"Jahr für Jahr, Schritt für Schritt tun wir alles dafür, damit eines Tages im Kreise der Sterne der EU-Flagge auch unser Stern strahlt. Der Stern der Ukraine", sagte Selenskyj. Aus einem romantischen Traum vor 20 und einem ehrgeizigen Ziel vor 10 Jahren sei heute der reale Kandidatenstatus geworden. Und trotz des Krieges werde die Ukraine unweigerlich ein vollwertiges Mitglied der Europäischen Union werden.
Mehr als 70 Menschen starben während der Maidan Proteste 2014, die durch die Entscheidung des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch ausgelöst wurden, ein Handelsabkommen mit der Europäischen Union zu kündigen und sich stattdessen Russland zuzuwenden. Am blutigsten Tag auf dem Maidan in Kiew, dem Unabhängigkeitsplatz, starben fast 50 Menschen und 100 wurden verletzt, als Scharfschützen der Regierung laut Demonstranten das Feuer auf sie eröffneten.
"Die kalten Winternächte des Euromaidan haben Europa für immer verändert", schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Kurznachrichtendienst X zu dem Jahrestag. Die Ukraine strebe seit zehn Jahren mit Würde und Stolz nach Freiheit. Heute sei klarer denn je, dass die Zukunft des Landes in der Europäischen Union liege.