Die Ständige Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen in Genf warf Tedros auf X vor, nicht zu erwähnen, dass sich die islamistische Hamas im Kamal-Adwan-Krankenhaus eingenistet habe. Bevor die israelische Armee das Gelände betreten habe, sei in Abstimmung mit den medizinischen Teams ein Dialog geführt worden. Die Armee habe ein humanitäres Zeitfenster zugelassen, und der größte Teil des Krankenhauses sei evakuiert worden. Auf dem Gebiet seien 90 Terroristen festgenommen worden. "Israel zerstörte auch die Infrastruktur der Terroristen und fand zahlreiche Waffen und Geheimdienstdokumente, die unter anderem in der Säuglingsstation in den Brutkästen versteckt waren."
Tedros schrieb auf X, Berichten zufolge seien viele Mitarbeiter des Gesundheitswesens festgenommen worden. Viele Patienten hätten sich unter großer Gefahr für ihre Gesundheit und Sicherheit selbst evakuieren müssen, da die Krankenwagen die Einrichtung nicht hätten erreichen können. "Das Gesundheitssystem des Gazastreifens war bereits am Boden, und der Verlust eines weiteren, auch nur minimal funktionierenden Krankenhauses ist ein schwerer Schlag", schrieb Tedros. "Die Angriffe auf Krankenhäuser, medizinisches Personal und Patienten müssen aufhören. Waffenstillstand JETZT."
Zuvor hatte der Nachrichtensender Al-Dschasira berichtet, Israels Armee habe mit einem Bulldozer im Hof des Kamal-Adwan-Krankenhauses die Zelte von Vertriebenen zerstört und dabei auch 20 Menschen getötet. Israels Armee äußerte sich auf Nachfrage nicht zu den Vorwürfen, die sich unabhängig nicht überprüfen ließen. Der WHO zufolge sind derzeit nur elf von 36 Krankenhäusern im Gazastreifen teilweise in Betrieb.