In der heutigen Nacht griff Russland die ukrainische Region Odessa am Schwarzen Meer zum wiederholten Mal mit Kampfdrohnen an. Angaben über mögliche Schäden und Opfer gab es zunächst nicht. Gleichzeitig berichteten russische Quellen auf der annektierten Halbinsel Krim von ukrainischen Angriffen in der Nähe der Stadt Kertsch. Dabei würden ferngesteuerte Drohnen in der Luft wie zur See eingesetzt. Das Ausmaß dieser Angriffe ließ sich zunächst nicht abschätzen. Die Ukraine verteidigt sich mehr als zwei Jahren gegen eine großangelegte russische Invasion. Heute wird der 741. Kriegstag gezählt.
Nach monatelangen Kämpfen hatte die ukrainische Armee Mitte Februar Awdijiwka räumen müssen, das seit 2014 Frontstadt gegen die nahegelegene, von Russland kontrollierte Donbass-Metropole Donezk war. Auch in den Tagen danach setzten die russischen Truppen ihren Vormarsch fort und eroberten mehrere Dörfer. Ein ukrainischer Militärsprecher sagte am Montag, es sei mittlerweile gelungen, die Front nordwestlich von Awdijiwka zu stabilisieren. "Das Vordringen des Feindes ist gestoppt", sagte Dmytro Lychowij, Sprecher der ukrainischen Truppen an diesem Frontabschnitt, im Kiewer Fernsehen. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Militärangaben zunächst nicht.
Bei Nowomychajliwka südwestlich von Donezk habe Russland große Reserven zusammengezogen, sagte Lychowij weiter. Dort nehme die Zahl der russischen Angriffe zu - er berichtete von bis zu 30 Gefechten am Tag. Den ukrainischen Truppen fehlt vor allem Artilleriemunition, um sich gegen die russischen Angriffe zu wehren. Sie sind auch Bombenabwürfen durch russische Kampfflugzeuge weitgehend schutzlos ausgesetzt.