Deutschland ist nach Angaben aus Regierungskreisen auf "hoher Beamtenebene aus dem Kanzleramt und dem Auswärtigen Amt" vertreten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte das Treffen als Zeichen der Einheit gegen den Aggressor Russland. "Die Einheit der Welt ist das, was es wirklich braucht, um den Aggressor zu schlagen", sagte er in seiner am Samstagabend verbreiteten Videobotschaft. Er dankte den Vertretern aus 66 Staaten, darunter ranghohe Sicherheitsberater und Spitzendiplomaten, die seine vor einem Jahr erstmals präsentierte "Friedensformel" für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges unterstützten.
Zu der "Friedensformel" Selenskyjs gehören neben der Kernforderung nach einem Abzug russischer Truppen aus der Ukraine etwa auch die Freilassung aller Kriegsgefangenen, ein Tribunal für Kriegsverbrecher sowie Sicherheitsgarantien für das Land. Die Einheit der Verbündeten der Ukraine werde auch helfen, die internationale Rechtsordnung wiederherzustellen, sagte Selenskyj, der sich auch bei den Gesprächen in Malta per Videobotschaft zu Wort gemeldet hatte. Russland, das Selenskyjs "Friedensformel" als realitätsfern verspottet, wurde zu dem Treffen nicht eingeladen.
Ähnlich wie bei vorherigen Konferenzen in Kopenhagen und Dschidda soll zudem unter anderem über die Themen Energie, Ernährung und nukleare Sicherheit sowie humanitäre Fragen und die Wiederherstellung der Grenzen der Ukraine gesprochen werden.
Die ukrainische Führung sieht sich durch das Treffen in Malta in ihrer Siegeszuversicht bestätigt. "Das ist wahrhaftig eine Demonstration, dass die Welt an Gerechtigkeit und an einem Sieg der Ukraine interessiert ist", sagte Jermak. "Russlands Falschdarstellungen zu einem Schwinden des Interesses an der Ukraine haben sich nicht bewahrheitet."
Moskau kritisierte die internationalen Gespräche wiederholt als "offensichtlich antirussische Veranstaltung". China, das als Verbündeter Russlands eine eigene Friedensinitiative angestoßen hatte, bleibt der Konferenz dem Vernehmen nach - anders als im Sommer in Saudi-Arabien - diesmal fern. Auch Brasilien und afrikanische Staaten hatten Friedensinitiativen gestartet, die in der Ukraine skeptisch aufgenommen wurden. Als wichtigste Unterstützer der Ukraine gelten die USA, Deutschland und Großbritannien sowie die Europäische Union.
Post- und Büroanschrift Malta - die klevere Alternative
Trotzdem sieht die Ukraine die im Westen teils bröckelnde Unterstützung mit Sorge. Auch in den USA gibt es Diskussionen darum, ob neue Milliardenhilfen gewährt werden sollten. Jermak sagte vor dem Treffen in einem Interview des US-Fernsehsenders Fox, Kiew rechne weiter fest mit der Hilfe Washingtons. "Unser Sieg wird ein gemeinsamer Sieg sein, weil eine Niederlage Russlands im strategischen und politischen Interesse der Vereinigten Staaten liegt." Ohne die Hilfe der Vereinigten Staaten und anderer Partner sei der Krieg für sein Land nicht zu gewinnen.