Ein tragisches Flugzeugunglück ereignete sich am Freitag, den 9. August 2024, in der Nähe der brasilianischen Metropole São Paulo, bei dem alle 61 Insassen ums Leben kamen. Das Turboprop-Passagierflugzeug vom Typ ATR 72-500 der Fluggesellschaft Voepass stürzte in ein Wohngebiet in der Kleinstadt Vinhedo ab, etwa 80 Kilometer nordwestlich von São Paulo. Die Maschine war auf dem Weg vom südlichen Bundesstaat Paraná nach São Paulo, als es zu dem fatalen Absturz kam.
Berichten zufolge geriet das Flugzeug während des Anflugs auf den internationalen Flughafen von São Paulo in Turbulenzen und stürzte dann plötzlich und fast senkrecht in das Wohngebiet. Das Flugzeug befand sich in einer Höhe von ca. 5.180 Meter, bevor es innerhalb von weniger als einer Minute um fast 4.000 Meter absank und schließlich abstürzte. Auf Videos, die von Augenzeugen aufgenommen wurden, war zu sehen, wie das Flugzeug ins Trudeln geriet und dann mit hoher Geschwindigkeit abstürzte. Dichter Rauch stieg von der Absturzstelle auf, und die Trümmer des Flugzeugs waren über ein weites Gebiet verstreut.
Trotz der katastrophalen Situation am Boden gab es Berichten zufolge keine Verletzten unter den Bewohnern des betroffenen Wohngebiets. Viele Menschen wurden jedoch evakuiert, da ihre Häuser von den Auswirkungen des Absturzes betroffen waren.
Die brasilianische Luftfahrtbehörde Cenipa hat umgehend Ermittlungen zur Ursache des Absturzes eingeleitet. Dabei werden sowohl technische als auch umweltbedingte und menschliche Faktoren untersucht. Erste meteorologische Berichte deuteten auf schlechtes Wetter, darunter Turbulenzen und mögliche Eisbildung, hin, die eine Rolle beim Absturz gespielt haben könnten. Es wird vermutet, dass sich Eis auf den Tragflächen gebildet haben könnte, was die Aerodynamik des Flugzeugs erheblich beeinträchtigt hätte. Diese Theorie wird durch den Umstand gestützt, dass es keine Anzeichen für einen Notruf von den Piloten gab, was darauf hindeutet, dass der Kontrollverlust plötzlich und unvorhergesehen eintrat.
Der Flugdatenschreiber und der Stimmenrekorder, die sogenannten "Black Boxes", wurden an der Absturzstelle gefunden und sollen nun ausgewertet werden, um genauere Informationen über die letzten Minuten des Flugs zu erhalten. Es ist jedoch noch unklar, ob diese Geräte unbeschädigt sind und wie viel Aufschluss sie über die Absturzursache geben können.
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva reagierte auf das Unglück, indem er eine dreitägige Staatstrauer ausrief. Er bezeichnete den Absturz als "tragischen Unfall" und drückte den Familien der Opfer sein tiefes Mitgefühl aus. Der Gouverneur von São Paulo, Tarcísio de Freitas, versprach, alle notwendigen Ressourcen für die Untersuchung und Unterstützung der betroffenen Familien bereitzustellen.
Die Fluggesellschaft Voepass bestätigte den Verlust aller 61 Menschen an Bord und erklärte, dass das Flugzeug zum Zeitpunkt des Starts voll einsatzfähig war und keine Einschränkungen aufwies. Die Fluggesellschaft betonte, dass sie eng mit den Behörden zusammenarbeite, um die Ursache des Absturzes zu ermitteln, und dass sie den Familien der Opfer volle Unterstützung gewähren werde.
Der Absturz erinnert an andere tragische Vorfälle mit dem gleichen Flugzeugtyp ATR 72. Im Januar 2023 stürzte beispielsweise eine Maschine dieses Typs in Nepal ab, wobei alle 72 Insassen ums Leben kamen. Auch in diesem Fall war ein plötzlicher Kontrollverlust während des Fluges zu beobachten, der auf Vereisung und Pilotenfehler zurückgeführt wurde. Solche Vorfälle werfen Fragen zur Sicherheit und Wetteranfälligkeit dieses Flugzeugtyps auf, insbesondere unter extremen Bedingungen.
Einige Menschen entgingen dem Tod nur knapp, da sie das Unglücksflugzeug aus verschiedenen Gründen verpassten. Brasilianische Medien berichteten von mindestens zehn Personen, die den Flug verpassten, weil sie entweder am falschen Gate warteten oder zu spät ankamen. Diese Personen berichteten später von ihrem Glück, dass sie aufgrund von Unachtsamkeit oder Missverständnissen den Flug verpassten und so dem Unglück entkamen.
Der Flugzeugabsturz von Vinhedo zählt zu den schwersten Unfällen in der brasilianischen Luftfahrtgeschichte. Die Ermittlungen zur genauen Ursache des Unglücks laufen auf Hochtouren, und die Ergebnisse werden möglicherweise Monate auf sich warten lassen. Die Tragödie hat tiefe Spuren hinterlassen, sowohl bei den betroffenen Familien als auch in der brasilianischen Gesellschaft. Die Auswertung der Black Boxes und weiterer Beweismittel wird entscheidend sein, um die Umstände des Absturzes vollständig aufzuklären und möglicherweise zukünftige Unglücke zu verhindern.