Ramos-Horta sagte seine persönliche Teilnahme zu, während Selenskyj weiterhin darauf hofft, dass auch Indonesien auf höchster Ebene vertreten sein wird. Darüber hinaus ist ein Treffen mit Singapurs Präsidenten Tharman Shanmugaratnam geplant, um weitere Unterstützung für die Ukraine zu gewinnen.
Selenskyjs Reise nach Singapur zielt darauf ab, internationale Unterstützung im südostasiatischen Raum zu mobilisieren. Die Ukraine, die seit über zwei Jahren unter einem russischen Angriffskrieg leidet, hofft, dass eine breite internationale Beteiligung am Friedensgipfel in der Schweiz den Druck auf Russland erhöhen wird, um Zugeständnisse von Moskau zu erzwingen.
Selenskyj wird nach Angaben der italienischen Regierung auch am G7-Gipfel in knapp zwei Wochen teilnehmen. Der Sprecher der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bestätigte entsprechende Medienberichte. Noch unklar ist, ob Selenskyj persönlich nach Apulien reisen oder per Video zugeschaltet wird. In den letzten Monaten hat Selenskyj regelmäßig an hochrangigen Treffen teilgenommen, um Unterstützung für die Ukraine im Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren zu werben und Sicherheitsabkommen mit anderen Staaten zu schließen. Letztes Jahr reiste er beispielsweise nach Hiroshima zum Gipfeltreffen der sieben großen westlichen Industrienationen.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban lobt im Europawahlkampf rechte Parteien als diejenigen, die ein baldiges Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine herbeiführen könnten. Orban sieht in der Erstarkung rechter und rechtspopulistischer Parteien in Europa und einem möglichen Wahlsieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen die Möglichkeit einer "transatlantischen Friedenskoalition". Orban, der Ungarn zum moskaufreundlichsten Land der EU gemacht hat, steht oft im Widerspruch zu den EU-Sanktionsbeschlüssen gegen Russland und verhindert diese regelmäßig durch Vetodrohungen.
In der Ukraine richtet Russland weiterhin erhebliche Schäden an. Das Wasserkraftwerk an einem Stausee des Dnipro bei Saporischschja, das durch wiederholten russischen Beschuss schwer beschädigt wurde, befindet sich nun in einem kritischen Zustand. Der Militärgouverneur von Saporischschja, Iwan Fedorow, berichtete im ukrainischen Fernsehen, dass Spezialisten die Sicherheit des Damms untersuchen müssen. Der Verkehr über den Damm ist derzeit vollständig gesperrt, was die Bewegungsfreiheit der Anwohner stark einschränkt.
Das Kraftwerk wurde in den letzten Monaten mehrfach Ziel russischer Angriffe. Bei einem massiven Raketenangriff Ende März brach ein Brand aus, der das Kraftwerk stark beschädigte und zeitweise außer Betrieb setzte. In der Nacht schlugen erneut Raketen in die Anlage ein, woraufhin der Damm vorübergehend für den Verkehr gesperrt wurde.
Selenskyjs Auftritt beim Sicherheitsforum in Singapur ist Teil seiner anhaltenden Bemühungen, weltweit Unterstützung für die Ukraine zu gewinnen. Er wirbt erneut für seine "Friedensformel", die den vollständigen Rückzug Russlands aus allen besetzten Gebieten der Ukraine vorsieht. Diese internationalen Anstrengungen sind entscheidend, um den Druck auf Russland zu erhöhen und eine diplomatische Lösung des Konflikts zu erreichen.