Laut Medien behauptete Lawrow, dass "eindeutig und offensichtlich Washington das Sagen hat" und dass die Ukraine nicht darüber entscheiden werde, wann ernsthafte Gespräche aufgenommen werden sollen. Antirussischer "Rassismus", "Nazi-Ideologie" und dessen "Bestrebungen nach einer Nato-Mitgliedschaft" müssten zunächst von der Ukraine zurückgewiesen werden, sagte Lawrow.
Die USA und andere westliche Nationen hätten nicht das geringste Interesse an einer Beendigung des Krieges in der Ukraine gezeigt. "Sie wollten nicht auf unsere Bedenken hören", sagte er und behauptete, der Westen habe stattdessen "zur Eskalation der Ukraine-Krise geführt". Dies schaffe "zusätzliche strategische Risiken und Gefahren", fügte er hinzu.
"Sie (die USA) haben uns offen zum Feind erklärt, wollen aber gleichzeitig einen Blick auf unsere strategischen Nuklearbestände werfen, weil sie sagen, das sei etwas ganz anderes. Unter dem Motto der Gegenseitigkeit wollen sie die Kontrolle über unsere Atomwaffenarsenale sicherstellen, um Risiken für sich selbst zu minimieren, und diese Risiken steigen durch den militärischen Druck und Zwang, der gegen unser Land ausgeübt wird. Sie reden jeden Tag mehr über einen möglichen Zusammenstoß der Atommächte und jeden Tag gibt es immer weniger abschreckende und eindämmende Faktoren."
Die Möglichkeit von Gesprächen über "strategische Stabilität" sei jedoch nicht außer Acht gelassen worden, fügte er hinzu.
Auch die US-Truppen in Afghanistan hätten keine "positive Wirkung" gehabt, und er deutete an, dass die Ukraine ein "ähnliches Schicksal" erleben könnte wie Afghanistan, wo die US-Truppen 2021 nach 20 Jahren Krieg abgezogen wurden, berichtet Sky News. Lawrow sagte: "Hatten all ihre rücksichtslosen Unternehmungen im militärischen Bereich irgendeine positive Wirkung? Gibt es eine Etablierung der Demokratie, für die es gedacht war? Der Ukraine droht ein ähnliches Schicksal. Sie verlassen sich auf ihre "Meister", sie sind sich nicht bewusst, dass ihr "Meister" nur an sich selbst denkt."
Das kürzlich vom Großbritanien und der Ukraine angekündigten Sicherheitskooperationsabkommen bezeichnete Lawrow es als "unausgegorenes Produkt", das keine "rechtsverbindlichen Vereinbarungen" enthalte. Es sei "etwas komödiantisch", sagte Lawrow und fügte hinzu, dass das Sicherheitskooperationsabkommen die militärischen Ziele Russlands in der Ukraine nicht verändert habe. "Dies wurde kürzlich von Präsident Putin bestätigt", sagte er. "Die Ziele werden erreicht."
Lawrow wurde auch nach Russlands Einschätzung der US-Angriffe auf den Jemen und seiner Unterstützung Israels gefragt. Die USA und Großbritannien "haben alle Normen des Völkerrechts überschritten und im Grunde mit Füßen getreten", sagte er. Er verglich die Situation mit Libyen im Jahr 2011 und sagte, niemand habe die Befugnis erhalten, den Jemen zu bombardieren. Lawrow wies auch darauf hin, dass die US-Truppen ihre Aufenthaltsdauer im Irak überschritten hätten.
Sky News berichtet, dass Lawrow das Thema "Verherrlichung des Nationalsozialismus" bei den Vereinten Nationen angesprochen habe. Letztes Jahr legte Russland eine UN-Resolution mit dem Titel "Bekämpfung der Verherrlichung des Nationalsozialismus" vor, die ein EU-Sprecher als "politisch motivierten Missbrauch des Anti-Nazismus-Narrativs" verurteilte.
In Anspielung auf den Zweiten Weltkrieg verwendete Lawrow während seiner Pressekonferenz den Begriff "Achsenländer" für Deutschland, Italien und Japan. Er stellte auch die "Richtung" in Frage, in die sich die politischen Ideologien in diesen Ländern bewegen, so Sky News.