Ein Rentner im Westen mit 1500 Euro Rente bekommt durch die aktuelle Erhöhung etwa 66 Euro mehr im Monat, im Osten etwa 88 Euro mehr. Es handelt sich um Brutto-Beträge - das heißt, vor dem Abzug der Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung. Ein geringer Teil der Rentenerhöhung geht in diesem Jahr dadurch verloren, dass zum 1. Juli die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen: für Kinderlose von 3,4 auf 4,0 Prozent, für Eltern von 3,05 auf 3,4 Prozent. Das wären bei der genannten Beispielrente von 1500 Euro im Fall eines kinderlosen Rentners 9 Euro mehr Abzug vom Brutto, bei einem Rentner mit Kindern etwa 5 Euro.
Die jährliche Erhöhung gilt nach Angaben der Rentenversicherung sowohl für Altersrentner als auch für diejenigen, die wegen Arbeitsunfähigkeit bereits früher in Rente sind (Erwerbsminderungsrente). Die Erhöhung kommt mit dem Juli automatisch. Empfänger müssen nichts dafür tun. Nach Angaben des Bundessozialministeriums bleibt die aktuelle Erhöhung zwar hinter der Inflation zurück. Das sei aber eine Momentaufnahme. Im Jahresschnitt sei der Rentenwert seit 2012 im Westen insgesamt um 26 Prozent und im Osten um 40 Prozent gestiegen, die Preise im gleichen Zeitraum nur um 20 Prozent, hieß es.
Experten weisen zudem darauf hin, dass im kommenden Jahr erneut eine deutliche Renten-Erhöhung zu erwarten ist - denn diese hängt von der Lohnentwicklung ab. "Ab Mitte 2024 bekommen Rentner ein Plus von mindestens 5,5 bis sechs Prozent", sagte der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen. "Wenn es noch weitere Erhöhungen bei den Lohntarifen in diesem Jahr gibt, könnten die Renten sogar noch weit über sechs Prozent steigen." Auch Jens Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft sagte: "Die Rentenanpassung im kommenden Jahr könnte noch mal stärker ausfallen als dieses Jahr."
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