Ursprünglich sollten die deutschen Patriots nur bis Ende Juni in Zamosc bleiben. Nach dem Gespräch besucht Pistorius die Feuerstellungen der Patriot-Flugabwehrsysteme. Die Bundeswehr ist dort seit Januar im Einsatz. Zamosc liegt unweit von Polens Grenze zur Ukraine, die sich seit 16 Monaten gegen eine russische Invasion verteidigt. Die Patriot-Systeme sollen Polens Luftraum schützen.
Um ihre Stationierung hatte es politisches Hickhack zwischen Berlin und Warschau gegeben. Die damalige Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte mit Blaszczak vereinbart, deutsche Patriots nach Polen zu verlegen. Doch dann schlug Blaszczak plötzlich vor, Deutschland solle die Patriots besser in der Ukraine stationieren. Dies sorgte in Berlin für erhebliche Irritationen. Schließlich einigte man sich doch.
Spanien sichert unterdessen den Nato-Gipfel im Juli in Vilnius mit ab und hat dafür ein Nasams-Luftabwehrsystem nach Litauen verlegt. Die Batterie mit Boden-Luft-Raketen sei vorübergehend von seinem eigentlichen Standort im benachbarten Lettland nach Litauen entsandt worden, teilte die spanische Botschaft in Vilnius der Agentur BNS einem Bericht vom Montag zufolge mit. Der Nato-Gipfel findet am 11. und 12. Juli in Vilnius statt. Zum Schutz des Spitzentreffens des westlichen Militärbündnisses verlegt auch die Bundeswehr Patriot-Flugabwehrsysteme in das an Russland und dessen engen Verbündeten Belarus grenzende Litauen.
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