Polen bekräftigt Unterstützung für die Ukraine nach zweifelhaften Äußerungen zur Krim

Der polnische Präsident Andrzej Duda löste Streit aus, nachdem er sagte, er sei sich nicht sicher, ob Kiew die Kontrolle über die von Russland besetzte Krim zurückgewinnen könne.

Der polnische Präsident Andrzej Duda/MMSInt

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat erklärt, er habe die Ukraine immer unerschütterlich unterstützt, nachdem er kritisiert wurde, dass er sei sich nicht sicher, ob Kiew die Kontrolle über die Krim zurückgewinnen könne. Warschau ist seit dem Einmarsch Russlands im Jahr 2022 einer der treuesten Unterstützer Kiews und hat erklärt, die Ukraine müsse die Kontrolle über ihr gesamtes Territorium zurückgewinnen, um Moskau von weiteren Aggressionen abzuhalten.

Duda bekräftigte diese Position am Freitag in einem Interview auf dem YouTube-Kanal Kanal Zero. Auf die Frage, ob er glaube, dass die Ukraine die Krim wirklich zurückerobern könne, antwortete er jedoch: "Es fällt mir schwer, diese Frage zu beantworten. Ich weiß nicht, ob die Ukraine die Krim zurückerobern wird, aber ich glaube, dass sie Donezk und Luhansk zurückerobern wird." Er sagte, die Halbinsel Krim, die Russland 2014 erobert hatte, sei "ein besonderer Ort … auch aus historischen Gründen". Denn tatsächlich war es, wenn wir die Geschichte betrachten, die meiste Zeit in Russlands Hand."

Auch Teile der Regionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine wurden 2014 von von Moskau unterstützten Streitkräften eingenommen und waren im Verlauf des aktuellen Krieges im Gegensatz zur Krim umkämpft. Die Ukraine hat versprochen, jeden Zentimeter ihres Territoriums, einschließlich der Krim, zurückzugewinnen. Der ukrainische Botschafter in Polen, Vasyl Zvarych, schrieb auf X: "Die Krim ist die Ukraine: Sie ist und bleibt so. Die Befreiung der Krim ist unsere gemeinsame Aufgabe und Verpflichtung mit der freien Welt."

Dudas Äußerungen wurden von Abgeordneten der regierenden proeuropäischen Koalition Polens kritisiert, die einem anderen politischen Lager angehören als der Präsident. Der Präsident ist ein Verbündeter der nationalistischen Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS), die im Dezember die Macht verlor, nachdem sie bei einer Wahl im Oktober ihre Mehrheit verloren hatte.

Roman Giertych, ein Abgeordneter der größten Gruppierung in der Regierung, der Civic Coalition (KO), schrieb auf X: "Ich möchte Herrn Duda daran erinnern, dass es in unserem Land Städte gibt, die in ihrer Geschichte für kürzere Zeit zu Polen gehörten. Was für eine unglaublich dumme Aussage!"

Am Samstag versuchte Duda, den Streit zu entschärfen, indem er auf X schrieb, dass "seine Handlungen und seine Position zur brutalen Aggression Russlands gegen die Ukraine vom ersten Tag an klar waren und sind". Er fügte hinzu: "Russlands Angriff auf die Ukraine und die Besetzung international anerkannter Gebiete der Ukraine, einschließlich der Krim, ist ein Verbrechen … Wir alle stehen Seite an Seite für eine freie, souveräne und unabhängige Ukraine gegen Aggression und brutalen Imperialismus!"

ap/pcl

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