
Die Entscheidung stieß auf gemischte Reaktionen. Doch es folgte eine lange Diskussion der Mitglieder eines Expertengremiums, das einen Abriss oder die Umwandlung des Hauses in eine Gedenkstätte ausschloss. In einer aktuellen Umfrage war eine Mehrheit der Österreicher gegen die Umwandlung in eine Polizeistation. Stattdessen sagten 53 Prozent, es solle eine Einrichtung entstehen, die sich den Themen Nationalsozialismus, Antifaschismus, Toleranz und Frieden widmet. Etwas mehr als 20 % sagten, es sollte abgerissen werden, während nur 6 % seine Nutzung durch die Behörden befürworteten. Der Abriss wurde mit der Begründung ausgeschlossen, dass die Tat international negativ gesehen und als Leugnung der NS-Vergangenheit Österreichs interpretiert würde. Es gab immer Befürchtungen, dass das Haus Gefahr laufen würde, rechtsextreme Anhänger anzulocken, wenn es zu einem öffentlichen Treffpunkt würde.
Das Haus steht seit 2011 leer, als die letzte Eigentümerin per Gerichtsbeschluss zum Verlassen des Hauses gezwungen wurde, nachdem die Behörden keine Einigung mit ihr erzielen konnten. Später erhielt sie eine Entschädigungszahlung von über 800.000 Euro. Das Haus soll 2026 als Polizeistation und Ausbildungszentrum eröffnet werden. Vor dem Haus soll ein Gedenkstein mit der eingravierten Aufschrift "Für Frieden, Freiheit und Demokratie – Nie wieder Faschismus – Gedenken an den Tod von Millionen" bestehen bleiben nach einem Beschluss des Gemeinderats, der den Empfehlungen der Expertenkommission zuwiderläuft, in Kraft getreten.
Obwohl Hitler das Haus erst seit einigen Monaten bewohnte, wurde es während der Nazizeit zu einem Wallfahrtsort und bescherte der Stadt viel Tourismus. Nach dem Krieg wurde es unzugänglich gemacht. Nachfolgende Regierungen unternahmen Anstrengungen, um zu verhindern, dass es zu einer rechtsextremen Touristenattraktion wurde, indem sie das Haus unter anderem von seinem letzten Besitzer mieteten. Sie hatte die Nutzung als gemeinnützige Kindertagesstätte für Menschen mit besonderen Bedürfnissen eingestellt, nachdem Renovierungsarbeiten daran verhindert worden waren.
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