Das bedeutet, dass Lieferungen zu einem höheren Preis auch in Drittländer nicht von westlichen Versicherungen und Reedereien abgefertigt werden dürfen. Die Maßnahme dient dazu, dem Kreml Einnahmen für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu entziehen.
Als Folge wird russisches Öl der Marke Urals an den Märkten mit einem Rekordabschlag gegenüber der Nordseesorte Brent gehandelt. Kostete Brent im Januar mehr als 80 Dollar pro Barrel, konnte Russland sein Öl zu durchschnittlich 50 Dollar verkaufen.
Nowak kritisierte den Preisdeckel einmal mehr als "Eingriff in die Marktbeziehungen und Fortsetzung der destruktiven Energiepolitik des kollektiven Westens". Dies werde sich auf Investitionen im Ölsektor auswirken und damit künftig ein Defizit provozieren. Russland werde über eine weitere Kürzung seiner Ölförderung abhängig von der Marktlage entscheiden.
Quellen aus der Industrie sagen, dass in den letzten Wochen Hunderte von Tankern von Unternehmen erworben wurden, wodurch eine sogenannte "dunkle Flotte" geschaffen wurde, die darauf vorbereitet ist, russisches Rohöl zu höheren Preisen zu transportieren.
Russlands Ölförderung liegt derzeit zwischen 9,8 Millionen und 9,9 Millionen Barrel am Tag. Die Kürzung um 500.000 Barrel entspricht damit etwa 5 Prozent. Der letzte große Rückgang der russischen Ölförderung war im April letzten Jahres, als sie nach der Einführung westlicher Sanktionen gegen die Ukraine um fast 9 % einbrach. Aber seitdem ist es Russland gelungen, Logistikketten für seinen Ölverkauf aufzubauen, hauptsächlich in Asien. Im vergangenen Jahr stieg die russische Ölförderung um 2 % auf 10,7 Millionen Barrel pro Tag.
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