Michail Gorbatschow

Am 4. Oktober 1993 eskalierte in Russland eine Verfassungskrise. Mit der Macht der Panzer setzte sich Präsident Boris Jelzin gegen die Abgeordneten durch. Auf die dramatischen Bilder folgte ein fataler Schritt: Mit einer Verfassungsänderung leitete Jelzin die Rückkehr des Landes zur Autokratie ein. Das Denkmal in der Moskauer Druschinewska-Straße ist kein sehr erhabener Erinnerungsort: drei Schaukästen und neun Infowände, zwischen denen rote und weiße Plastikblumen stecken. Etwas abgesetzt auf der Wiese neben dem Fußballstadion Krasnaja Presnja liegen noch ein paar verrostete Absperrgitter in einer Einzäunung mit Infoschildern.

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Es sind Videoaufnahmen aufgetaucht, die einen unbeholfen aussehenden Wladimir Putin zeigen, der Anfang der 1990er-Jahre einen Trainingsanzug und einen längeren Haarschnitt trug und bei einem Besuch in Finnland dabei war. Der finnische Sender YLE erhielt den bisher unveröffentlichten Amateurfilm von einer anonymen Quelle. Der Film wurde an einem Maifeiertag gedreht, kurz nachdem Putin – damals etwa 40 Jahre alt und KGB-Offizier – Berater von Anatoli Sobtschak, dem damaligen Bürgermeister von St. Petersburg, geworden war.

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Ihre Beziehung entstand aus der düsteren Welt, in der sich die russischen Staatssicherheitsdienste mit der kriminellen Unterwelt vermischten. Während Jewgeni Prigoschins Wagner-Militärkompanie zu einer der einflussreichsten Strukturen Russlands heranwuchs, wurde Wladimir Putin zunehmend abhängig von dessen Erfolgen auf dem Schlachtfeld in der Ukraine. Doch in der zwielichtigen Szene des St. Petersburgs der frühen 1990er Jahre begegneten sich ihre Wege zum ersten Mal, in den politisch angespannten Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Beide Männer stammen aus Russlands zweitgrößter Stadt und Kulturhauptstadt.