Auch die tschechische Polizei hat seit der Schießerei eine Reihe von Festnahmen vorgenommen. Nach Angaben der slowakischen Polizei rief der dort inhaftierte Mann noch am selben Abend den Rettungsdienst an und sagte, er wolle sich eine Waffe besorgen, um ein ähnliches Massaker zu verüben. Die Polizei veröffentlichte ein Video, das zeigt, wie bewaffnete Beamte kurz darauf seine Wohnungstür aufbrachen und ihn festnahmen.
Ein weiterer Mann festgenommen, nachdem er gedroht hatte, die überlebenden Mitglieder der Familie des Schützen zu töten. Die Polizei sagte, sie habe in seinem Haus in der Region Vysocina südöstlich von Prag eine legal gehaltene Waffe sichergestellt.
Am Freitagabend wurden Beamte in ein Dorf in der westlichen Region Pilsen gerufen, nachdem ein Mann damit gedroht hatte, seine Nachbarn zu erschießen. Er wurde verhaftet, aber als betrunken und unbewaffnet aufgefunden. Aufgrund der allgemeinen Unruhe seit den Morden kam es zu mehreren weiteren Sicherheitsvorfällen.
Am Freitagabend wurde eine bewaffnete Einsatzeinheit zur belebten Prager Kreuzung IP Pavlova entsandt, nachdem Berichte über einen Mann mit einer Granate gemeldet worden waren. Vor Ort befragte Pyrotechnikexperten sagten, es handele sich bei der Waffe um eine Nachbildung. Zwei Männer – von den Medien als Ausländer bezeichnet – wurden festgenommen. Der Straßenbahn- und Straßenverkehr wurde vorübergehend eingestellt, U-Bahnen hielten nicht am Bahnhof, bis die Polizei Entwarnung gab.
Am Samstagabend wurde unterdessen das Terminal 2 des Prager Flughafens kurzzeitig evakuiert, nachdem ein "englischsprachiger Mann" die Polizei anrief und mitteilte, dass auf dem Flughafen fünf Bomben gelegt worden seien. Flüge waren nicht betroffen und das Terminal wurde wiedereröffnet, nachdem es auf Sprengstoff durchsucht worden war.
Die meisten Tschechen feiern Weihnachten am 24. Dezember. Die diesjährigen Feierlichkeiten finden unmittelbar nach einem Tag der nationalen Trauer für die Opfer vom Donnerstag statt. Präsident Petr Pavel forderte die Menschen auf, an diejenigen zu denken, die geliebte Menschen verloren haben. "Lasst uns ihren Schmerz respektieren und sie nicht allein lassen", sagte er in einer Erklärung. "Unsere Solidarität, Hilfe, aber auch Fingerspitzengefühl und Rücksichtnahme werden ihnen die Kraft geben, diese Situation schrittweise zu bewältigen."