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Im Schatten des sich zuspitzenden Handelskonflikts zwischen China und der EU hat Peking vorläufige Zölle auf europäischen Brandy, insbesondere Cognac, angekündigt. Ab Freitag müssen Importeure von Brandy eine Kaution beim chinesischen Zoll hinterlegen. Diese Maßnahme ist eine direkte Reaktion auf die von der EU geplanten Zölle auf Elektroautos aus China, die möglicherweise bis zu 35,3 Prozent betragen. Während die EU Peking vorwirft, seinen Autobauern unlautere Wettbewerbsvorteile durch staatliche Subventionen zu verschaffen, sieht China in den europäischen Zöllen einen klaren Fall von Protektionismus.

In einer zunehmend eskalierenden Auseinandersetzung zwischen der Europäischen Union und China droht ein Handelskrieg über Elektroauto-Zölle zu entfachen. Der deutsche Vizekanzler Robert Habeck ist entscheidend in die Bemühungen eingebunden, eine Eskalation zu verhindern, während er in Peking Verhandlungen führt, um eine Einigung zu erzielen.

Die Entscheidung der Europäischen Union, die Zölle auf chinesische Elektroautos drastisch zu erhöhen, hat zu einer Eskalation der Spannungen zwischen Brüssel und Peking geführt und könnte einen umfassenden Handelskonflikt auslösen. Diese Maßnahme, die als Reaktion auf mutmaßliche unfaire Subventionen für chinesische Hersteller getroffen wurde, stößt auf heftige Kritik und hat bereits Drohungen mit Vergeltungsmaßnahmen seitens Chinas hervorgerufen.

Knapp vier Jahre nach dem Brexit will die Europäische Union drohende Zölle beim Handel mit Elektroautos abwenden. Die EU-Kommission schlug den Mitgliedsländern am Mittwoch vor, E-Autos und Batterien im Handel mit Großbritannien für weitere drei Jahre von den Zollregeln auszunehmen. Ohne diesen Schritt würden zum 1. Januar Zölle von zehn Prozent fällig.

Laut einer Analyse, die den erwarteten Kampf um grüne Technologieressourcen verdeutlicht, haben sich die europäischen Automobilhersteller weniger als ein Sechstel der wichtigsten Rohstoffe gesichert, die sie bis 2030 für die Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge benötigen werden. Laut öffentlichen Offenlegungen, die von Transport & Environment (T&E), einer in Brüssel ansässigen Kampagnengruppe, analysiert wurden, haben sich Autohersteller Verträge über 16 % des Lithiums, Kobalts und Nickels gesichert, das erforderlich ist, um ihre Verkaufsziele für Elektroautos im Jahr 2030 zu erreichen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich im Handel zwischen der EU und Großbritannien dafür ausgesprochen, Elektroautos länger von Zöllen auszunehmen. Der Grünen-Politiker sagte am Freitag nach Gesprächen mit britischen Regierungsvertretern, die nach dem Brexit vereinbarte Zollbefreiung für E-Autos laufe Ende des Jahres aus. Es sei aber noch nicht gelungen, eine eigene Batterieproduktion in der EU hochzufahren. Deswegen setze er sich genau wie die britische Seite für eine Verlängerung der Zollbefreiung um drei Jahre ein.

Ungeachtet der angekündigten EU-Untersuchung gegen chinesische E-Auto-Subventionen und zahlreicher Differenzen wollen EU und China in manchen Wirtschaftsbereichen mehr kooperieren. "Wir treffen uns zu einer Zeit steigender globaler Spannungen", sagte EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis am Montag nach dem 10. EU-China-Dialog zu Handel und Wirtschaft in Peking. Bei dem Treffen saß ihm auf chinesischer Seite Vize-Ministerpräsident He Lifeng gegenüber. Der Chinese nannte sechs Punkte, bei denen die beiden Seiten mehr Zusammenarbeit vereinbart hätten, darunter die Öffnung der Märkte für Finanzinstitute der jeweils anderen Seite, um Investitionen anzulocken.

Peking hat bestürzt auf die angekündigte Untersuchung der EU wegen subventionierter E-Autos reagiert. China sei besorgt und unzufrieden mit dieser Sache, erklärte ein Sprecher des Handelsministeriums am Donnerstag in Peking. China gehe davon aus, dass die Untersuchungsmaßnahmen dem Schutz der europäischen Industrie dienten. Dies stelle ein "unverhohlenes protektionistisches Verhalten" dar, das die Lieferketten der globalen Autoindustrie ernsthaft stören und verzerren werde und sich negativ auf die chinesisch-europäischen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen auswirken werde.

Von der Leyen, von der allgemein erwartet wird, dass sie nächstes Jahr eine zweite Amtszeit als Leiterin der EU-Exekutive anstrebt, ihre Pläne jedoch noch nicht bekannt gegeben hat, versprach in ihrer jährlichen Rede zur Lage der Union, Schritte zu unternehmen, um Europas Windindustrie zu helfen und das Geschäft zu erleichtern für kleine Unternehmen und zur Behebung des Arbeitskräftemangels. "Europa wird alles tun, um seinen Wettbewerbsvorteil zu bewahren", sagte sie vor dem Europäischen Parlament in Straßburg.