
Ebenfalls in Kreuzberg sollen am Donnerstagabend drei junge Männer einen Bus und Fahrgäste am Oranienplatz aus einem Auto heraus mit Pyrotechnik beschossen haben. Die Polizei fasste den 19-jährigen Fahrer des Wagens und einen weiteren 20 Jahre alten Verdächtigen. Im Kofferraum fanden Polizisten weitere Pyrotechnik.
Für die Silvesternacht hat die Polizei drei Brennpunktbereiche definiert: Nord-Neukölln und Kreuzberg vom Kottbusser Tor über den Hermannplatz bis fast zum Ende der Sonnenallee. Außerdem im Norden von Berlin das Gebiet von Moabit über Wedding und Gesundbrunnen bis zum Märkischen Viertel. Sowie Teile des Südens von Berlin, beispielsweise bestimmte Siedlungen in Lichtenrade, wo es vor einem Jahr Angriffe mit Böllern und Raketen auf Feuerwehr und Polizei gab.
In diesem Bereichen wird die Polizeipräsenz noch einmal deutlich erhöht, wie es hieß. Außerdem sollen Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen von der Polizei begleitet und geschützt werden.
Für die Silvesternacht hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ein "hartes Durchgreifen" bei allgemeinen Gewaltausbrüchen oder auch Attacken gegen Polizisten angekündigt. Angesichts einer angespannten Sicherheitslage und drohender Krawalle sagte Faeser dem "Tagesspiegel", dass die Sicherheitsbehörden äußerst wachsam seien und "die Sicherheitslage insgesamt auch zum Jahreswechsel genau im Blick" haben.
Die Ministerin sagte zudem: "Unsere Einsatzkräfte haben es immer wieder erleben müssen, dass blinde Wut auf ihrem Rücken ausgetragen wird. Die Antwort darauf muss ein hartes Durchgreifen der Polizei, aber auch der Justiz sein." Die Bundesinnenministerin sagte weiter, die Berliner Polizei, die für die Einsätze in der Hauptstadt verantwortlich sei, könne an Silvester auf die Unterstützung des Bundes zählen.
"Unsere Einsatzkräfte der Bundespolizei an den Bahnhöfen in Berlin verstärken wir mit vier Einsatzhundertschaften und weiteren zusätzlichen Einheiten. Dort werden wir etwa 500 Kräfte der Bundespolizei im Einsatz haben." Außerdem werde die Berliner Polizei mit weiteren 300 Bundespolizistinnen und -polizisten unterstützt.
Vergangenes Silvester war es insbesondere in Berlin zu Gewalt gegen Polizisten und Feuerwehrleute gekommen. Faeser sagte: "Nach einem Jahr, das viele sehr gefordert hat, will niemand sinnlose Gewalt an Silvester erleben. Das gilt gerade für die, die uns alle schützen."