Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route. Wegen des Vorgehens der Huthi attackierten die USA und Großbritannien Stellungen der Gruppe im Jemen, unterstützt von den Niederlanden, Kanada, Australien und Bahrain.
Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erneut eine von den Huthi-Rebellen im Jemen auf ein US-Kriegsschiff abgefeuerte Rakete abgefangen. Das zuständige Regionalkommando U.S. Central Command erklärte am Sonntag, gegen 16.45 Uhr Ortszeit sei von Huthi-Gebiet im Jemen aus ein Anti-Schiffs-Marschflugkörper auf den im südlichen Roten Meer fahrenden Zerstörer "USS Laboon" abgefeuert worden. Die Rakete sei nahe der Küste der Hafenstadt Hodeida von einem US-Kampfjet abgeschossen worden, erklärten die US-Streitkräfte weiter. Es habe weder Schäden noch Verletzte gegeben.
Die Angriffe der Rebellen führten zu einer maßgeblichen Beeinträchtigung der Schifffahrt, so Baerbock. Die Bundesregierung habe deutlich gemacht, dass der maritime Einsatz im Roten Meer "wichtig und zentral" sei. "Wichtig ist, dass die Europäische Union eine Rolle spielt." Die Bundesregierung mache sich stark, dass es für einen gemeinsamen Einsatz ein Mandat gebe. Wie genau die Beteiligung der Bundeswehr aussehen könnte, sagte Baerbock nicht.
Séjourné sagte, die Angriffe stellten eine ernsthafte Bedrohung für den internationalen Handel und Menschenleben dar. Frankreich verurteile sie scharf und verlange, dass sie aufhörten. Er betonte zudem, Frankreich sei bereits seit Jahren aktiv, um die maritime Sicherheit im Roten Meer zu garantieren.
Baerbock und Séjourné kündigten außerdem an, sie wollten das "Weimarer Dreieck" wieder neu zu beleben. Ein Format der Zusammenarbeit von Deutschland, Frankreich und Polen. Angesichts der Erweiterung der EU komme der Abstimmung zwischen Paris, Berlin und Warschau eine "wichtige und tragende Bedeutung" zu, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) beim Antrittsbesuch ihres neuen französischen Kollegen Stéphane Séjourné in Berlin am Sonntag. "Ich freue mich, dass wir dem Weimarer Dreieck gemeinsam neuen Schwung geben wollen", fügte sie an Séjourné gewandt hinzu.
In Polen hatte es einen Regierungswechsel gegeben, hin zu einer Mitte-Links-Regierung des neuen Regierungschefs Donald Tusk. Séjourné sagte, er wolle am Montag in Warschau verschiedene Initiativen für die Zusammenarbeit im Weimarer Dreieck vorschlagen. Ihm schwebten etwa gemeinsame Reisen vor. Details nannte er aber nicht.
Die Außenministerin betonte zudem die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft. Wie in anderen Beziehungen gebe es im Alltag immer mal wieder Dissens. Es mache aber starke Beziehungen aus, dass dieser deutlich angesprochen werde und man gemeinsame Lösungen finde. Séjourné sagte an die deutsche Außenministerin gerichtet: "Mit dir war das Wichtige für mich in diesem ersten Gespräch, zu signalisieren, dass das deutsch-französische Paar wichtiger denn je ist."