Zahlreiche Häuser stürzten ein oder fielen Bränden zum Opfer, Straßen rissen auf, in Zehntausenden Haushalten fiel der Strom aus. Mehrere Menschen erlitten Verletzungen. In der schwer betroffenen Stadt Wajima in Ishikawa brannten in einem Viertel mehr als 100 Wohnhäuser und Geschäfte nieder, wie örtliche Medien berichteten. Stellenweise loderten am Dienstagmorgen noch niedrige Flammen, Feuerwehrleute waren weiter im Einsatz. Dichter Rauch hing über der Gegend. Andere Häuser waren eingestürzt oder schwer beschädigt. Rund 1000 Menschen wurden auf einem Luftwaffenstützpunkt in Wajima untergebracht und mit Decken, Wasser und Lebensmitteln versorgt, wie die Regierung bekanntgab.
Unterdessen dauerte die Serie an Beben weiter an. Ein besonders heftiges Erdbeben hatte am Vortag die Stärke von 7,6 erreicht. Das Epizentrum lag im Gebiet der Halbinsel Noto in der Präfektur Ishikawa. Die Wetterbehörde gab daraufhin für Ishikawa eine starke Warnung vor einem möglichen fünf Meter hohen Tsunami aus, die später wieder aufgehoben wurde. Für alle übrigen Küstenregionen im Westen galten weiter geringere Tsunami-Warnungen. Das Beben war von Hokkaido im Norden Japans bis zur südwestlichen Hauptinsel Kyushu zu spüren. Mehrere Flutwellen von rund einem Meter Höhe trafen auf die Küste.
Die Erschütterungen lösten Erdrutsche aus, Bäume stürzten auf Straßen. Mehrere Boote lagen kieloben in Hafenbecken. Es gab Berichte über geplatzte Wasserleitungen. Die Regierung in Tokio richtete einen Krisenstab ein, die Streitkräfte wurden zur Katastrophenhilfe in Ishikawa angefordert. Die meteorologische Behörde warnte für die Woche vor weiteren starken Beben, vor allem in den ersten zwei, drei Tagen nach der besonders schweren Erschütterung vom Neujahrstag.
Im März 2011 hatte ein Beben der Stärke 9 einen gewaltigen Tsunami ausgelöst, der weite Gebiete im Nordosten des Landes verwüstete und rund 20.000 Menschen in den Tod riss. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam es zu einem Super-Gau. Das fernöstliche Inselreich Japan ist eines der stärksten von Beben gefährdeten Länder der Welt.