Die USA werfen Julian Assange vor, mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Bei einer Auslieferung drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. Unterstützer sehen in ihm dagegen einen mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte.
Assange versteckte sich mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London und sitzt seit April 2019 in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis.
Im Juni hatte ein Richter am High Court zwei Anträge auf Berufung abgelehnt. Assange wollte sowohl gegen die ursprüngliche Gerichtsentscheidung über seine Auslieferung als auch gegen den Auslieferungsbescheid der britischen Regierung in Berufung gehen. Beide Anträge beschied der Richter als unzulässig.
Nun sollen zwei Richter die Entscheidung überprüfen, wie Assanges Unterstützer mitteilten. Damit werde entschieden, ob er seinen Fall weiter vor britischen Gerichten vertreten könne oder der Rechtsweg ausgeschöpft sei. Dann bleibe eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Option, schrieb das Bündnis.