Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und stellten in den vergangenen Monaten in rasanter Abfolge Militärhilfen in gewaltigem Umfang bereit. Nach Pentagon-Angaben haben die USA seit dem Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von rund 37,6 Milliarden US-Dollar (rund 35,2 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.
Der Moskauer Botschafter in den Vereinigten Staaten warf Washington am Mittwoch vor, eine "strategische Niederlage gegen Russland" anzustreben, nachdem das Weiße Haus das Militärhilfepaket für die Ukraine angekündigt hatte. "Die USA sind zombifiziert durch ihre Bemühungen, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen, indem sie unsere Wirtschaft zermürben", sagte Botschafter Anatoly Antonov in einer von der russischen Botschaft geteilten Erklärung. "Und gleichzeitig fördern sie weiterhin irrationale Aktionen ihrer ‚Kunden‘, indem sie ihnen immer mehr tödliche Waffen liefern."
Antonow warf den USA außerdem Gleichgültigkeit gegenüber einem Drohnenangriff auf die russische Hauptstadt am Dienstag vor, für den Moskau Kiew verantwortlich machte. Die Ukraine hat eine direkte Beteiligung bestritten. Indem Washington die Ukraine wegen des Angriffs nicht "zur Rechenschaft zieht", "demonstriert es deutlich seine Gleichgültigkeit gegenüber den Verbrechen", sagte Antonow. "Sie unterstützen angeblich keine Einfälle der ukrainischen Streitkräfte in das Herz unseres Mutterlandes, aber die Behauptung ist keinen Cent wert." Das Weiße Haus bekräftigte am Mittwoch, dass US-Beamte der Ukraine mitgeteilt hätten, dass sie keine Angriffe auf russisches Territorium unterstütze, insbesondere nicht mit von den USA bereitgestellter Ausrüstung. US-Beamte sagten jedoch, es gebe derzeit keine Beweise dafür, dass die in Moskau eingesetzten Drohnen von den USA bereitgestellt worden seien.
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