213 Versuchspersonen, allesamt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UMG, nahmen an der Studie teil. Die Studie konnte den Angaben zufolge aufzeigen, dass eine Drittimpfung die Immunabwehr verbessert. Es verbesserten sich nicht nur die Antikörpermenge und -qualität, sondern auch die Immunantwort durch sogenannte T-Zellen. Bei den Studienteilnehmern, die trotz Drittimpfung eine Corona-Infektion durchmachten, stiegen Menge und Qualität der Antikörper sogar noch stärker. Die Stärke der Immunantwort blieb jedoch gleich.
Das Forschungsteam wollte zusätzlich herausfinden, wieso einige Personen sich trotz der Drittimpfung mit dem Coronavirus infizieren, während andere verschont bleiben. Dazu wurde ein Modell maschinellen Lernens mit den Daten der Studie trainiert. Das Modell war jedoch nicht in der Lage, Personen mit einem höheren Risiko für eine Durchbruchsinfektion anhand der vorhandenen Informationen zu identifizieren. Eine Vorhersage von Durchbruchsinfektionen für Einzelne sei also bislang nicht möglich, sagte Sascha Dierks, Wissenschaftler im UMG-Labor.
Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich einig, dass die Studie zu einem besseren Verständnis der immunologischen Veränderungen beiträgt. "Ein besonderer Dank gilt dabei den zahlreichen freiwilligen Studienteilnehmern aus der UMG. Sie haben die Studie überhaupt erst in dieser Form möglich gemacht", heißt es in der UMG-Mitteilung.
Anfang November 2021 hatte die ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts Menschen über 18 Jahren eine dritte Impfung gegen das Coronavirus empfohlen. Diese sollte frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfung, der Grundimmunisierung, erfolgen. Die Gründe für eine weitere Impfung waren die hohe Ansteckungsrate bei dem Virus sowie ein mit der Zeit nachlassender Impfschutz. Dabei war zunächst unklar, wie das Immunsystem auf Corona-Infektionen nach der Drittimpfung reagiert.
Bereits in früheren Studienergebnissen konnte das Forschungsteam bedeutende Unterschiede der Immunantworten zwischen den verschiedenen Corona-Impfkombinationen herausarbeiten und bereits zweimal veröffentlichen. Die Daten der aktuellen Studie wurden in der Fachzeitschrift "Journal of Medical Virology" veröffentlicht.