Neben den Wissenschaftlern Walter Villadei, Angelo Landolfi und Pantaleone Carlucci von der italienischen Luftwaffe und dem nationalen Wissenschaftsrat Italiens waren noch mehrere Piloten und Kommandanten von Virgin Galactic in beiden Flugzeugen beteiligt. Die Wissenschaftler sammelten auf dem kurzen Flug Daten für rund ein Dutzend Experimente. Für einen kurzen Zeitraum durften sie auch ihre Sitzplätze verlassen, erlebten Schwerelosigkeit und rollten eine italienische Flagge aus. Die Mission vom Donnerstag wurde für die italienische Luftwaffe und den italienischen Nationalen Forschungsrat gekauft.
Der US-Multimillionär Dennis Tito wurde 2001 der erste Weltraumtourist der Welt und zahlte angeblich 20 Millionen US-Dollar und Jeff Bezos‘ Raumfahrtunternehmen Blue Origin schlug Virgin Galactic im Rennen um zahlende Passagiere ins All. Der Amazon-Gründer verfügt über ein Raketen- und Kapselsystem, das er New Shepard nennt. Es ist ein anderer Ansatz als Unity, erfüllt aber im Wesentlichen die gleiche Aufgabe, indem es Menschen auf kurzen Sprüngen über die Atmosphäre mitnimmt. Einige Ticketinhaber von Virgin Galactic warten seit über einem Jahrzehnt auf die Chance, den Rand des Weltraums zu besuchen und die meisten werden noch lange warten müssen.
Unity kann nur eine Handvoll Passagiere gleichzeitig befördern, und bei einer Missionsrate von einem Ausflug pro Monat wird es eine Weile dauern, den Rückstand abzuarbeiten. Das Tempo wird sich nicht verbessern, bis Virgin Galactic eine neue Klasse von Raketenflugzeugen einführt, die voraussichtlich 2026 ihr kommerzielles Debüt geben werden. Diese Fahrzeuge werden eine Flugfrequenz von einmal pro Woche haben.
Der britische Milliardär Branson hat mit seinem Unternehmen Virgin Galactic schon seit rund 20 Jahren auf den Beginn des kommerziellen Flugbetriebs hingearbeitet - auch immer wieder mit Rückschlägen. Der nächste kommerzielle Start sei bereits für Anfang August geplant, diesmal mit "privaten Astronauten" an Bord, hieß es vom Unternehmen. Tickets für die insgesamt rund anderthalb Stunden lange Tour sollen nach Unternehmensangaben rund 450 000 Dollar (etwa 400 000 Euro) kosten. Richard selbst nahm im Juli 2021 schließlich einen Platz an Bord des Flugzeugs ein und erlebte ein Flugerlebnis, das er als "außergewöhnlich“ bezeichnete".
Bransons Unternehmen ist nicht das erste, das zahlungskräftigen Interessierten Weltraumreisen ermöglicht. Amazon-Gründer Jeff Bezos und sein Unternehmen Blue Origin schickten schon mehrere Passagiere ins All. Konkurrent ist auch Elon Musks Raumfahrtfirma SpaceX, die bislang zwei komplett private Missionen zur Internationalen Raumstation (ISS) durchgeführt hat. Im Juli 2021 war Branson in einem Quasi-Wettrennen unter Milliardären zehn Tage vor Bezos mit seinem eigenen Raumschiff ins All geflogen.
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