In dem von Russland kontrollierten Atomkraftwerk im Süden des Landes waren laut Energoatom zwei Stromleitungen "unterbrochen" worden, eine davon durch einen Luftangriff. "Die (russischen) Besatzungstruppen kümmern sich nicht um die Sicherheit im Atomkraftwerk Saporischschja", erklärte der Vorsitzende von Energoatom, Petro Kotin.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte in einer Erklärung, dass das Akw Saporischschja "über Nacht vorübergehend ohne Strom" gewesen sei. Demnach handelte es sich um den achten Stromausfall seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine. Der Ausfall einer der beiden Leitungen erfolgte laut der IAEA aufgrund eines Vorfalls "weit vom Kraftwerk entfernt". Weitere Einzelheiten nannte die Behörde nicht.
"Der jüngste externe Stromausfall ist eine weitere Erinnerung daran, wie prekär die nukleare Sicherheit und die Sicherheit des Kraftwerks sind", wurde IAEA-Chef Rafael Grossi in der Erklärung zitiert. Diese Sicherheit könne selbst "durch Ereignisse weit von der Anlage entfernt" beeinträchtigt werden.
Das Akw Saporischschja ist mit sechs Reaktoren das größte Atomkraftwerk Europas. Die russische Armee brachte die Anlage bereits kurz nach dem Beginn ihres Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 unter ihre Kontrolle. Die Anlage geriet seither bereits mehrfach unter Beschuss.