Die Region Charkiw, die in den vergangenen Wochen stark von den russischen Gebietsgewinnen betroffen war, bleibt ein Brennpunkt der Auseinandersetzung. Der ukrainische Generalstab meldete intensive Gefechte, doch zugleich wurde auch von einer gewissen Entschleunigung der russischen Angriffe berichtet.
Selenskyj gab bekannt, dass er aufgrund der schwierigen Lage alle geplanten Auslandsreisen abgesagt habe. Er erklärte, dass die Verteidigungsaktivitäten der ukrainischen Truppen in der Stadt Wowtschansk nahe der russischen Grenze fortgesetzt würden. Gleichzeitig würden die Streitkräfte auch andere Fronten im Gebiet Charkiw sowie im Gebiet Donezk um die Stadt Pokrowsk im Auge behalten.
Der Präsident betonte erneut die Notwendigkeit, dass die Ukraine mit allen erforderlichen Mitteln ausgestattet werden müsse, um den aggressiven Vormarsch Russlands zu stoppen. Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, Druck auf Russland auszuüben, um einen gerechten Frieden zu erreichen und weitere Eskalationen des Konflikts zu verhindern.
Die Ukraine setzt ihre Hoffnungen auch auf eine bevorstehende hochrangige Konferenz in der Schweiz, auf der Möglichkeiten zur Friedenssicherung diskutiert werden sollen. Mehr als 50 Länder haben bereits ihre Teilnahme zugesagt, doch die Einladung an China steht noch aus, was als bedeutendes Detail betrachtet wird.
Russlands Präsident Putin befindet sich derweil auf einer Reise nach China, um Xi Jinping zu treffen. Diese Reise markiert Putins erste Auslandsreise seit Beginn seiner fünften Amtszeit. Die Gespräche zwischen den beiden Staatschefs sollen auch den Ukraine-Konflikt umfassen. Dabei gibt China faktisch Rückendeckung für Russland, was die Bedeutung der chinesischen Teilnahme an der Friedenskonferenz unterstreicht.
Vor seiner Abreise betonte Putin, dass es keine strukturellen Veränderungen im russischen Generalstab geben werde. Er drängte auf eine verstärkte Anstrengung in der Rüstungsindustrie, um der Ukraine dauerhaft überlegen zu sein. Dies verdeutlicht die anhaltende Entschlossenheit Russlands, den Konflikt in der Ukraine zu forcieren und seine eigenen Interessen durchzusetzen.