"Vorsorglich" würden alle 65 Boeing 737-9 der eigenen Flotte vorerst aus dem Verkehr gezogen, teilte der Chef von Alaska Airlines, Ben Minicucci, mit. Als Grund nannte er die Notlandung des Flugzeugs mit 177 Menschen an Bord am Freitag am internationalen Flughafen von Portland.
Die Maschine von Flug Nummer 1282 war in Portland im Nordwesten der USA gestartet und auf dem Weg nach Ontario in Kalifornien, als nach Angaben von Passagieren kurz nach dem Start ein Teil der Kabinenwand rausflog. Daraufhin kehrte das Flugzeug um und legte rund 20 Minuten später in Portland eine Notlandung hin. Das Kabinenpersonal sprach nach Angaben der Flugaufsicht von einem "Druck"-Problem.
Im Internet verbreitete Fotos zeigten die herausgeflogene Vertäfelung und Sauerstoffmasken, die von der Decke des Flugzeuges hingen. Ein Passagier berichtete dem Sender CNN, das Teil sei kurz nach dem Start rausgeflogen: "Es kam wirklich plötzlich. Wir gewannen gerade an Höhe und die Fensterwand verschwand und wir merkten es erst, als die Sauerstoffmasken rausfielen."
Eine Passagierin berichtete der "New York Times", sie sei bei dem Flug durch ein lautes Geräusch geweckt worden. "Ich habe meine Augen geöffnet und als erstes die Sauerstoffmaske direkt vor mir gesehen." Sie fügte hinzu: "Und dann habe ich nach links geschaut und die Flugzeug-Wand an der Seite war weg." Sie habe gedacht, sie würde sterben.
Alle Flugzeuge würden erst nach einer vollständigen Wartung und Sicherheitscheck wieder in Betrieb genommen, versicherte Minicucci nach dem Vorfall. Dies könnte in ein paar Tagen der Fall sein. Auch die Flugsicherheitsbehörden nahmen eigene Untersuchungen auf. Boeing bot Hilfe bei den Ermittlungen an.
Die Maschinen vom Typ Boeing 737 MAX hatten nach zwei Abstürzen 2018 und 2019 am Boden bleiben müssen. Auch zuletzt hatte Boeing mehrfach technische Probleme mit dem Flieger.