Die Kontrollen werden "lageabhängig und flexibel" durchgeführt, um potenzielle Bedrohungen wie islamistischen Terror, Hooligans und Cyberangriffe zu bekämpfen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte, dass die Sicherheit oberste Priorität habe, während Deutschland sich auf die Austragung der EM freut.
Bereits bestehende stationäre Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz wurden um ein halbes Jahr bis Mitte Dezember verlängert, um Schleusungskriminalität zu bekämpfen und irreguläre Migration zu begrenzen. Die Grenzkontrollen an der deutsch-österreichischen Landgrenze gibt es seit Herbst 2015.
Die temporären Kontrollen an den deutschen Schengen-Binnengrenzen sind auf EU-Ebene bis zum 19. Juli angemeldet, wenige Tage nach dem Endspiel am 14. Juli im Berliner Olympiastadion. Reisende werden gebeten, gültige Reisedokumente mitzuführen.
Obwohl es keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge gibt, wird die Sicherheitslage als "angespannt" beschrieben. Während des Turniers werden etwa 580 ausländische Polizeikräfte eingesetzt, um die deutschen Beamten zu unterstützen und die Sicherheit in den Spielorten und im Bahnverkehr zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden der teilnehmenden und anrainenden Staaten sowie möglicher Transitländer erfolgt intensiv über das International Police Cooperation Center (IPCC) in Neuss (Nordrhein-Westfalen).
Die temporären Grenzkontrollen und verstärkten Sicherheitsmaßnahmen sollen sicherstellen, dass die Fußball-EM sicher und friedlich verläuft. Trotz dieser Maßnahmen soll der Reiseverkehr möglichst wenig beeinträchtigt werden, und Reisende werden dazu aufgerufen, die geltenden Sicherheitsvorkehrungen zu beachten.