Das Beben ereignete sich laut der USGS in einer Tiefe von 32 Kilometern um 22.37 Uhr Ortszeit etwa 21 Kilometer nordöstlich der Gemeinde Hinatuan auf der Insel Mindanao. Die örtlichen Behörden hatten vor einem "zerstörerischen Tsunami" gewarnt und 45.000 Menschen in den Küstengebieten zur Evakuierung aufgefordert. Einige Stunden später hob das Pazifik-Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii seine Warnung auf.
Ein 30-jähriger Mann sei in der Stadt Bislig in der Provinz Surigao del Sur zu Tode gekommen, sagte die örtliche Katastrophenschutzbeamte Pacifica Pedraverde. Eine Wand im Haus des Manns sei eingestürzt und auf ihn gefallen. In der Stadt hätten einige Straßen während des Erdstoßes und der Nachbeben Risse bekommen, sie seien aber immer noch befahrbar, sagte Pedraverde.
Etwa hundert Kilometer nördlich von Bislig, in der Stadt Tandag, erlitten zwei Menschen nach Angaben eines Beamten Verletzungen durch herabfallende Trümmer. Die nationale Katastrophenbehörde bezifferte die Anzahl der Verletzten mit vier - allerdings war zunächst unklar, ob die zwei Verletzten aus Tandag in dieser Bilanz mitgezählt worden waren.
"Es war das längste und stärkste Erdbeben, das ich je erlebt habe, es hat wahrscheinlich fast vier Minuten gedauert", sagte der 25-jährige Dyl Constantino. Er hatte das Erdbeben auf der Insel Siargo im Nordosten von Mindanao erlebt. "Wir sind alle an Erdbeben gewöhnt, aber dieses war anders, weil die Türen wirklich bebten, und wir haben alle Panik bekommen", fuhr er fort.
Die Philippinen liegen auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen. Erdbeben und Vulkanausbrüche kommen in dem südostasiatischen Inselstaat daher häufig vor. Vor knapp zwei Wochen waren bei einem Beben der Stärke 6,7 auf Mindanao mindestens neun Menschen ums Leben gekommen.