Ein schwerwiegender Vorfall an einer Schule im Süden von Stockholm hat am Mittwochmorgen für Aufsehen gesorgt. Ein Teenager wurde bei einem mutmaßlichen Mordversuch angeschossen, und die Polizei hat einen Verdächtigen festgenommen. Die Situation ist nach ersten Berichten unter Kontrolle, jedoch bleibt die genaue Motivation des Angriffs noch unklar.
Laut der schwedischen Polizei ereignete sich der Vorfall an der Grundschule in Trångsund, einem Vorort von Stockholm, der etwa 700 Schülern Platz bietet. Die Polizei gab an, dass die Schießerei in einem Innenraum der Schule stattfand, wobei erste Berichte von der Zeitung "Aftonbladet" darauf hindeuten, dass der Vorfall möglicherweise in einer Schultoilette stattgefunden hat.
Der angeschossene Teenager, der laut Polizei wach und ansprechbar war, wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand wird derzeit als stabil beschrieben. Über die genaue Art der Waffe, die bei dem Vorfall verwendet wurde, gibt es widersprüchliche Angaben. Die zuständige Gemeinde Huddinge hatte zunächst berichtet, dass der Teenager durch einen Schuss aus einem Luftgewehr verletzt wurde. Diese Information wurde jedoch später zurückgezogen, da die Ermittlungen noch andauern und die genaue Waffenkategorie unklar bleibt.
Die Polizei hat inzwischen einen tatverdächtigen Schüler festgenommen, der ebenfalls zur Schule geht. Die genauen Motive hinter dem Angriff sind noch nicht vollständig geklärt. Der Schulleiter, Kaj Majuri, erklärte auf einer Pressekonferenz, dass es sich bei den beteiligten Personen um Schüler der gleichen Schule handelt und der Angriff offenbar aus einem persönlichen Konflikt heraus entstanden sei. "Vor etwa einem Jahr gab es bereits einen Konflikt, der jedoch beigelegt wurde. Jetzt ist ein neuer Konflikt ausgebrochen, der auf tragische Weise außer Kontrolle geraten ist", so Majuri.
Die Polizei hat bisher keine weiteren Verdächtigen identifiziert und erklärte, dass die Situation an der Schule unter Kontrolle sei. "Wir suchen nicht nach weiteren Tätern und gehen davon aus, dass die Situation unter Kontrolle ist", sagte ein Polizeisprecher.
Dieser Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die zunehmende Gewaltproblematik in Schweden, insbesondere im Kontext der Bandenkriminalität. Schweden, das sich traditionell durch eine hohe Sicherheitslage auszeichnete, kämpft seit Jahren mit einer wachsenden Bandenkriminalität, die zunehmend auch Jugendliche in Mitleidenschaft zieht. Besonders in den Vororten von Stockholm kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die oftmals mit Schusswaffen enden.
Obwohl Trångsund laut Berichten nicht als Hotspot für Bandenkriminalität gilt, deutet der aktuelle Vorfall darauf hin, dass auch an Schulen persönliche Konflikte schnell eskalieren können. Die Ermittlungen werden fortgesetzt, um mehr über die Hintergründe des Angriffs zu erfahren und mögliche Verbindungen zur Bandenkriminalität zu überprüfen.
In der Zwischenzeit bleibt die Schulgemeinde von Trångsund in einem Zustand der Unsicherheit und Traurigkeit, während die Behörden weiterhin an der Aufklärung des Vorfalls arbeiten.
Quellen: Reuters, BBC News, Aftonbladet, Sveriges Television