Die Migration über diese Route war im Januar und Februar 2024 stark rückläufig, aber seit März hat sich die Situation drastisch verändert. Im April und bis zur Mitte des Mai wurden bereits deutlich mehr Migranten festgestellt, die versuchen, über Russland und Belarus in die Europäische Union zu gelangen. Der polnische Grenzschutz hat ebenfalls eine Zunahme von Einreisen aus Belarus verzeichnet.
Die aktuelle Entwicklung wird von einigen Sicherheitskreisen als "hybride Kriegsführung" betrachtet, was darauf hindeutet, dass diese Migrationsaktivitäten Teil einer breiteren politischen Strategie sein könnten. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass viele Migranten russische Visa besitzen, die in ihren Heimatländern ausgestellt wurden. Dies legt nahe, dass Russland gezielt Einreisevisa vergibt, um Migranten anzulocken.
Russland soll in einigen Ländern bereitwillig Einreisevisa vergeben, die es den Migranten ermöglichen, über Russland nach Belarus zu reisen und von dort aus versuchen, in die EU zu gelangen. Die genaue Rolle und Beteiligung der Regierungen von Russland und Belarus an diesem Prozess sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt klare Hinweise darauf, dass sie eine wesentliche Rolle bei der Förderung dieser Migrationsroute spielen.
Das Bundesinnenministerium äußert sich zwar zurückhaltend zu dieser Entwicklung, aber es wird vermutet, dass die steigende Tendenz auf der Fluchtroute über Russland und Belarus anhalten könnte. Es wird darauf hingewiesen, dass saisonale Faktoren möglicherweise eine Rolle spielen, aber es gibt dennoch Bedenken hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen und der politischen Motive hinter dieser verstärkten Migration.