Peskow sagte, dass aufgrund der schlechten Beziehungen zwischen mehreren Staaten ein "Vakuum" im Bereich der Rüstungskontrolle entstehe und dass Russland keine Schuld an der Situation trage. Während einer Pressekonferenz wurde Peskow nach der Entscheidung des russischen Präsidenten Wladimir Putin gefragt, einen Rüstungskontrollvertrag aus dem Ende des Kalten Krieges offiziell zu "kündigen". In seiner Antwort sagte Peskow: "In diesem Bereich der Rüstungskontrolle und der strategischen Stabilität entsteht jetzt natürlich ein großes Vakuum, das im Idealfall dringend durch neue Gesetze des Völkerrechts zur Regelung dieser Situation gefüllt werden müsste."
"Das liegt im Interesse der ganzen Welt. Aber dafür brauchen wir funktionierende bilaterale Beziehungen mit einer ganzen Reihe von Staaten, an denen es derzeit mangelt", sagte er und fügte hinzu, dass dies "nicht unsere Schuld" sei. Anfang dieses Monats unterzeichnete Putin ein Dekret, mit dem er symbolisch den Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) aus dem Jahr 1990 kündigte, der den Einsatz militärischer Ausrüstung in Europa einschränkte.
Zu den Waffen, deren Stationierung der KSE-Vertrag regelt, zählen Kampf- und Schützenpanzer, schwere Artillerie, Kampfflugzeuge und -hubschrauber. Moskau gehörte 1990 zu den Mitunterzeichnern der Vereinbarung, setzte aber bereits 2007 dessen Umsetzung größtenteils aus. Seit 2015, ein Jahr nach der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim, nimmt Russland auch nicht mehr an den Sitzungen der Beratungsgruppe teil. Im Zuge des von Putin Anfang 2022 angeordneten Angriffskriegs gegen die Ukraine haben sich die Beziehungen Moskaus zum Westen noch einmal dramatisch verschlechtert.
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