"Herr Trump", fuhr er fort. "Ich hoffe, ich muss nicht darüber nachdenken, Sie von der Verhandlung auszuschließen. Ich verstehe, dass Sie wahrscheinlich daran interessiert sind, dass ich das tue."
"Ich würde es lieben", antwortete der ehemalige Präsident. Zuvor hatte Trump während der Aussage von US-Autorin E. Jean Carroll gegen ihn immer wieder den Kopf geschüttelt und abschätzige Kommentare abgegeben. "Das ist Betrug", hatte er den Berichten zufolge beispielsweise gesagt.
Carrol sprach in ihrer Aussage unter anderem von den Drohungen, die sie von Trump-Anhängern bekomme, und mit welcher Angst sie Tag für Tag lebe, seit sie mit ihren Anschuldigungen gegen den früheren US-Präsidenten an die Öffentlichkeit gegangen war. Die Anwälte von Carroll legten eine Reihe von Morddrohungen, Vergewaltigungsdrohungen und Beleidigungen vor, die sie nach eigenen Angaben seit ihrer Offensive gegen Trump erhalten habe.
Es handelt sich um den zweiten Prozess von Carroll gegen Trump. Zum Abschluss des ersten hatte es im Mai eine New Yorker Geschworenenjury als erwiesen angesehen, dass Trump Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet hatte. Die Geschworenen hatten der Schriftstellerin daraufhin eine Entschädigung in Höhe von fünf Millionen Dollar (etwa 4,65 Millionen Euro) zugesprochen.
Bereits vor Beginn des zweiten Prozesses hatte ein Richter entschieden, dass weitere Kommentare Trumps verleumderisch gewesen seien. Damit muss die Jury nun lediglich noch über die Höhe der Entschädigung entscheiden, die der Ex-Präsident an Carroll zahlen muss. Carroll verlangt mehr als zehn Millionen Dollar.
Trump, gegen den in diesem Jahr in vier Strafverfahren ebenfalls 91 Anklagen wegen Straftaten erhoben werden und der auf sein Urteil in einem New Yorker Zivilprozess wegen Betrugs wartet, ist derzeit der Spitzenkandidat der Republikaner für das Präsidentenamt. Am Montag errang er einen Erdrutschsieg bei den Vorwahlen in Iowa, der ersten Abstimmung in den einzelnen Bundesstaaten im Rennen um die Kandidatur der Republikanischen Partei für das Weiße Haus.