Ramaphosa, Parteichef des ANC und einstiger Anti-Apartheid-Kämpfer, erhielt 283 von 339 Stimmen im neu gewählten Parlament. Diese knappe Bestätigung folgte auf intensive Verhandlungen mit der Democratic Alliance (DA), einer wirtschaftsliberalen Partei, die einen historischen Regierungspakt mit dem ANC eingegangen ist. Diese Zusammenarbeit stößt auf Kontroversen innerhalb des ANC, da einige Mitglieder Bedenken äußern, dass die DA eher die Interessen der weißen Minderheit in Südafrika vertritt.
Die Bildung einer "Regierung der Nationalen Einheit" (Government of National Unity) soll als eine Art Große Koalition dienen, ohne feste Koalitionsvereinbarungen. Dies ist notwendig geworden, da der ANC bei den Wahlen am 29. Mai seine traditionelle Parlamentsmehrheit verlor. Die DA erhielt 87 Sitze, während kleinere Parteien wie die Inkatha Freedom Party (IFP) und die Patriotic Alliance (PA) ebenfalls Sitze im Parlament gewannen.
Kritiker warnen vor einer instabilen und ineffizienten Regierung, da die ANC-DA-Koalition aufgrund ihrer unterschiedlichen politischen Ausrichtungen und ideologischen Differenzen vor großen Herausforderungen steht. Südafrika leidet unter einer Vielzahl von wirtschaftlichen und sozialen Problemen, darunter eine schwache Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit, weit verbreitete Korruption und marode öffentliche Dienstleistungen im Gesundheits- und Bildungssektor.
Ramaphosa setzt sich für wirtschaftliche Reformen ein, darunter die Förderung erneuerbarer Energien, um die chronischen Stromausfälle im Land zu reduzieren. Diese Maßnahmen werden von großen Unternehmen und internationalen Investoren unterstützt, die auf politische Stabilität und wirtschaftliche Reformen in Südafrika hoffen.
Die Verhandlungen über politische Maßnahmen und Kabinettsposten werden fortgesetzt, um die verschiedenen politischen Interessen innerhalb der Koalition zu berücksichtigen. Die Bildung einer stabilen Regierung in Südafrika bleibt eine Herausforderung, während die Bevölkerung auf dringend notwendige Reformen und wirtschaftliche Verbesserungen wartet.
Experten und politische Kommentatoren sehen in der aktuellen politischen Lage eine große Herausforderung für Cyril Ramaphosa und seine Regierung, während das Land nach einer gemeinsamen Richtung sucht, um die langfristigen Herausforderungen anzugehen und die Versprechen der Demokratie nach dem Ende der Apartheid zu erfüllen.