Der russische Untersuchungsausschuss bestätigte am Sonntag, dass Prigoschin zu den Menschen gehörte, die am vergangenen Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Das Komitee sagte in einer Erklärung, dass nach forensischen Tests alle zehn am Fundort geborgenen Leichen identifiziert worden seien und ihre Identitäten "mit dem Manifest übereinstimmen". Der Kreml hat die Tötung des Wagner-Chefs bestritten und die Einschätzung westlicher Geheimdienste zu Putins möglicher Beteiligung als "absolute Lüge" bezeichnet.
Am Morgen hatte das unabhängige Internetportal Fontanka aus St. Petersburg berichtet, dass die Beerdigung Prigoschins noch am Dienstag in der Millionenstadt stattfinden solle. Die Vorbereitungen dafür liefen, Trauernde seien gleich an mehreren Friedhöfen eingetroffen.
Prigoschin hatte sich geweigert, seine Söldner der direkten staatlichen Kontrolle zu unterwerfen , obwohl Putin dies bei einem Treffen im Kreml im Juni direkt darum gebeten hatte. Sein bewaffneter Aufstand in diesem Monat fand wenige Tage vor Ablauf einer Frist statt, die die Gruppe gezwungen hätte, Militärverträge zu unterzeichnen.
Prigoschins Flugzeug war etwa auf halber Strecke zwischen Moskau und St. Petersburg im Gebiet Twer abgestürzt. Offiziellen Angaben nach war er an Bord. Die Absturzursache ist aber noch nicht geklärt. Allerdings gehen weite Teile der russischen Öffentlichkeit wie auch westliche Regierungen davon aus, dass der Privatjet des Wagner-Chefs gezielt zum Absturz gebracht wurde.
Priogoschin (62), dessen Kämpfer monatelang an der Seite der regulären russischen Armee gegen die Ukraine kämpfte, hatte im Juni aus Frust über die mangelnde Versorgung eine Meuterei gegen die Militär- und Staatsführung in Moskau angezettelt. Diese war allerdings schon nach rund einem Tag wieder beendet.
ag/pclmedia