Nach einem gescheiterten Aufstand der Wagner-Armee gegen Moskaus Militärführung im Juni hatten viele Kämpfer auf Einladung des Machthabers Alexander Lukaschenko Quartiere in Belarus bezogen. Söldnerchef Jewgeni Prigoschin kam nach russischen Behördenangaben kürzlich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
Mit der Anwesenheit der Wagner-Söldner in Belarus ist die Nervosität bei den angrenzenden EU- und Nato-Ländern noch gewachsen. Im vergangenen Jahr hatte Warschau die Landabschnitte seiner 418 Kilometer langen Grenze zu Belarus mit einem 5,5 Meter hohen Zaun gesichert. Genau wie Litauen und Lettland beschuldigt Polen Lukaschenko, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen, um Druck auf den Westen auszuüben.
Polens Innenminister Mariusz Kaminski drohte, sein Land werde im Falle weiterer Provokationen alle Grenzübergänge zu Belarus schließen. Litauen plant nach Angaben von Innenministerin Agne Bilotaite, zwei weitere seiner insgesamt sechs Grenzübergänge zu Belarus vorübergehend dicht zu machen. Es werde sich um die Kontrollpunkte Lavoriskes und Raigardas handeln, sagte die Ministerin litauischen Medienberichten zufolge in Warschau. Einen Zeitpunkt nannte sie nicht. Das baltische Land hatte zuvor bereits am 18. August zwei Grenzübergänge geschlossen.
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