Schon früh in der Partie zeigte Schottland seine Entschlossenheit. Vor einer enthusiastischen Kulisse in Köln, wo die Fans beider Länder bereits seit dem Vormittag für eine festliche Atmosphäre gesorgt hatten, ging das Team von Trainer Steve Clarke in Führung. In der 13. Minute setzte sich Kapitän Andrew Robertson auf der linken Seite durch und spielte den Ball zu Callum McGregor, der ihn an Scott McTominay weiterleitete. McTominays Schuss wurde von Fabian Schär unglücklich abgefälscht und landete unhaltbar für den Schweizer Torhüter Yann Sommer im Netz.
Die Schweiz, angeführt von ihrem erfahrenen Spielmacher Xherdan Shaqiri, ließ sich jedoch nicht entmutigen. In der 26. Minute nutzte Shaqiri einen Fehler von Anthony Ralston, der den Ball direkt in seinen Lauf spielte. Mit einem präzisen Schuss aus rund 20 Metern zirkelte Shaqiri den Ball unhaltbar in den Winkel und sorgte für den verdienten Ausgleich. Mit diesem Tor schrieb der 32-Jährige Geschichte, da er laut Datenanbieter Opta der einzige europäische Spieler ist, der bei jedem der letzten sechs großen internationalen Turniere (Welt- und Europameisterschaften) mindestens ein Tor erzielt hat.
Nach dem Ausgleich dominierte die Schweiz das Spielgeschehen. Dan Ndoye hatte nach einer starken Vorarbeit von Shaqiri eine gute Möglichkeit, scheiterte jedoch an Schottlands Torhüter Angus Gunn. Kurz darauf erzielte Ndoye ein Tor, das jedoch wegen einer knappen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde.
Auch in der zweiten Halbzeit blieb das Spiel spannend und offen. Ndoye drehte sich in der 58. Minute geschickt um seinen Gegenspieler, doch wieder war Gunn zur Stelle. Bei dieser Aktion verletzte sich Schottlands Kieran Tierney schwer und musste auf einer Trage vom Platz gebracht werden.
Schottland blieb ebenfalls gefährlich und hatte durch Grant Hanley eine große Chance. Nach einem Freistoß traf er per Kopfball den Pfosten und verpasste knapp die erneute Führung für sein Team. In der Schlussphase erhöhte die Schweiz den Druck. Breel Embolo traf in der 82. Minute ins Tor, doch auch dieser Treffer wurde wegen Abseits nicht gewertet.
Mit dem Unentschieden liegt die Schweiz in der Tabelle der Gruppe A mit vier Punkten auf dem zweiten Platz hinter Deutschland, das bereits für die K.-o.-Phase qualifiziert ist. Schottland belegt mit einem Punkt den dritten Platz. Am Sonntag kommt es in Frankfurt/Main zum entscheidenden Duell zwischen der Schweiz und Deutschland. Ein Unentschieden würde den Schweizern sicher zum Weiterkommen reichen, während ein Sieg den Gruppensieg und eine bessere Ausgangsposition für die K.-o.-Phase sichern würde.
Schottland muss im letzten Gruppenspiel gegen den Gruppenletzten siegen, um noch eine Chance auf das Weiterkommen zu haben. Das packende Unentschieden in Köln hat die Spannung in der Gruppe A weiter erhöht und verspricht ein aufregendes Finale am Sonntag. Die Fans können sich auf ein nervenaufreibendes Spiel freuen, bei dem beide Teams alles geben werden, um ihr Ziel zu erreichen.