Das an der französischen Atlantikküste und am Ärmelkanal aufziehende Orkantief wird nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Deutschland aber nur in stark abgeschwächter Form erreichen. Am Donnerstag zieht es über den Ärmelkanal zur Nordsee. Von der Nordsee bis zum Saarland bis in tiefere Lagen sowie im Bergland könne es teils stürmisch werden, teilte der DWD mit.
Das Orkantief "Emir", international als "Ciarán" bezeichnet, soll von Mittwochabend an mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 Stundenkilometern auf die französische Atlantik- und die englische Südküste treffen. Auch an der belgischen und niederländischen Nordseeküste sind im weiteren Verlauf noch Sturm- und Orkanböen mit bis zu 120 Stundenkilometern möglich.
In Deutschland erwartet der DWD Sturmböen von maximal 85 Kilometer pro Stunde insbesondere in höheren Lagen und an der Nordseeküste, auf dem Brocken im Harz bis zu 100 Stundenkilometer. Zum Vergleich: Orkan "Zeynep" hatte Deutschland 2022 mit Windgeschwindigkeiten von örtlich mehr als 160 Stundenkilometern überquert. Die Höchstwerte liegen am Donnerstag bei 10 bis 16 Grad Celsius.
Der Freitag beginnt im äußersten Osten und Südosten regnerisch. Die Schneefallgrenze sinkt: In den Alpen kann es in Höhen von 1000 Metern schneien. Sonst kommt zwischen dichten Wolken meist nur kurze Zeit die Sonne durch, und vor allem im Westen und Nordwesten fällt gebietsweise Regen. Die Temperaturen erreichen 6 bis 13 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig, im Nordwesten zum Teil auch frisch, an der Nordsee stark aus Süd bis Südwest. Dabei treten in der Nordwesthälfte starke, an der Nordsee stürmische Böen auf.
Erst am Samstag wird es dann etwas freundlicher, bis im Verlauf des Tages wieder neue Regenwolken aufziehen. "Der November macht da weiter, wo der Oktober aufgehört hat", sagte DWD-Meteorologe Tobias Reinartz. "Die Tiefs geben sich förmlich die Klinke in die Hand. Dementsprechend zeigt sich das Wetter bis auf Weiteres im Großen und Ganzen wolkenreich, unbeständig, zeitweise windig und recht mild."