New Mexico, der südwestliche Bundesstaat der USA, steht in Flammen. Verheerende Waldbrände haben mindestens ein Menschenleben gefordert und rund 7,000 Bewohner gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Die Flammen, die sich mit erschreckender Geschwindigkeit ausgebreitet haben, bedrohen nicht nur die Natur, sondern auch zahlreiche Gemeinden und touristische Attraktionen.
Im malerischen Bergdorf Ruidoso, das normalerweise Touristen anzieht, herrscht nun ein Bild des Grauens. Rund 500 Gebäude wurden durch die Feuer beschädigt oder zerstört, berichtet Gouverneurin Michelle Lujan Grisham. "Es ist eine Tragödie, die unser Herz zerreißt", sagte sie in einer Pressekonferenz. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Sicherheit unserer Bürger zu gewährleisten und diese Brände zu bekämpfen."
Um dem drohenden Inferno Einhalt zu gebieten, hat Gouverneurin Lujan Grisham den Notstand für den Bezirk Lincoln und das benachbarte Reservat des indigenen Stammes der Mescalero Apache erklärt. Diese Maßnahme ermöglicht den Einsatz zusätzlicher Mittel und Personal. Besonders dramatisch ist die Situation im Mescalero Apache-Reservat, wo zwei Brände, das "South Fork Fire" und das "Salt Fire", aus bislang ungeklärter Ursache ausgebrochen sind und sich vereinten.
Angesichts der eskalierenden Lage hat die Gouverneurin die Nationalgarde mobilisiert. "Die Sicherheit und Evakuierung der Bewohner haben höchste Priorität", erklärte sie. Die Nationalgarde unterstützt die örtlichen Einsatzkräfte bei der Evakuierung und bei der Bekämpfung der Brände. Viele Einwohner mussten in provisorischen Notunterkünften Zuflucht suchen, während die Flammen unbarmherzig weiter wüten.
Starke Winde und extreme Trockenheit haben die Ausbreitung der Brände begünstigt. Eine Fläche von etwa 80 Quadratkilometern ist bereits verbrannt, und die Flammen erreichen teilweise eine Höhe von bis zu 30 Metern. Feuerwehr und Katastrophenschutz arbeiten unermüdlich, doch die Kontrolle der Brände gestaltet sich äußerst schwierig.
Die Brände in New Mexico sind Teil eines größeren Problems. Derzeit wüten in den USA 29 größere Waldbrände, davon allein 10 in Kalifornien. Besonders betroffen sind die Bezirke Los Angeles und Ventura County, wo mehr als 63 Quadratkilometer in Flammen stehen. Teile dieses Brandes konnten inzwischen eingedämmt werden, doch die Gefahr bleibt groß.
Experten sehen in der Häufung solcher Naturkatastrophen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel. "Extreme Wetterbedingungen wie diese werden durch den Klimawandel wahrscheinlicher und intensiver", warnt Klimaforscher Dr. Emily Thompson. "Wir müssen uns auf mehr solcher Ereignisse einstellen und entsprechend vorbereitet sein."
Trotz der katastrophalen Umstände gibt es Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts. Freiwillige Helfer und Hilfsorganisationen arbeiten Hand in Hand, um die Evakuierten zu unterstützen und den Brandbekämpfungsteams zu helfen. "Die Solidarität und der Gemeinschaftssinn sind überwältigend", sagt Bürgermeister John Davis von Ruidoso. "Gemeinsam werden wir diese Krise überstehen."
Die kommenden Tage werden entscheidend sein, ob es gelingt, die Flammen unter Kontrolle zu bringen und weitere Verluste zu verhindern. Für die Menschen in New Mexico bleibt zu hoffen, dass die Winde nachlassen und die Einsatzkräfte ihre unermüdliche Arbeit erfolgreich fortsetzen können.