International wird die geplante Offensive auf Rafah, der an Ägypten grenzenden südlichsten Stadt im Gazastreifen, heftig kritisiert. Selbst Verbündete wie die USA rufen Israel zur Zurückhaltung auf, weil in Rafah 1,5 Millionen Palästinenser auf engstem Raum und unter elenden Umständen Schutz vor den Kämpfen in den anderen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets suchen. Netanjahu ist jedoch zur Offensive in Rafah fest entschlossen. Es sei unmöglich, das Kriegsziel der Eliminierung der Hamas zu erreichen, wenn vier Hamas-Bataillone in Rafah verblieben, betonte der Regierungschef auch schon zuvor immer wieder.
Unterdessen bemühen sich Ägypten, Katar und die USA weiter, zwischen Israel und der Hamas zu vermitteln und möglichst vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan eine Feuerpause zu erreichen, die auch zu einer Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas führen soll. Der für Muslime heilige Monat Ramadan beginnt um den 10. März. Ranghohe Delegationen der Vermittler hatten in Paris unter Beteiligung Israels laut Medienberichten "bedeutende Fortschritte" erzielt. Die indirekten Verhandlungen sollten am Sonntag in der katarischen Hauptstadt Doha auf Beamtenebene weitergeführt werden.
Netanjahu soll unterdessen Medienberichten zufolge neue Forderungen für ein Abkommen mit der islamistischen Hamas erhoben haben. Demnach müssten alle ranghohen palästinensischen Häftlinge als Bedingung für ihre Freilassung im Austausch gegen Geiseln in der Gewalt der Hamas nach Katar geschafft werden, berichtete die Zeitung "Times of Israel" am Sonntagabend unter Berufung auf Informationen des Senders Channel 12. Demnach habe Netanjahu diese Forderung bei Beratungen des Kriegskabinetts erwähnt, als die israelische Delegation über die in Paris erzielten Verhandlungsfortschritte informierte.