Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden dem monatelangen Drängen nachgegeben und den Weg für die Lieferung amerikanischer Kampfjets an die Ukraine prinzipiell freigemacht. Zunächst hatten sich die USA geweigert. Nun unterstützt das Land die Ausbildung ukrainischer Piloten an den F-16-Maschinen. Zudem soll gemeinsam mit anderen Partnern entschieden werden, wer wann wie viele Flugzeuge liefert. Konkrete Zahlen gibt es allerdings noch nicht. Die Ukraine fordert die F-16 zunächst als Schutz gegen die russischen Raketen- und Drohnenangriffe. Sie sollen zusammen mit bodengestützten Flugabwehrsystemen eingesetzt werden. Zudem will Kiew westliche Jets, um Bodentruppen bei Offensiven gegen Russland zu unterstützen. Die Ukrainer argumentieren, die F-16 würden helfen, die eigenen Truppen zu schützen, ihre Verluste zu reduzieren und womöglich auch für ein schnelleres Kriegsende zu sorgen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, er würde es begrüßen, wenn Japan und Südkorea der Ukraine Waffen liefern würden, aber er verstehe, dass es "gesetzgeberische und verfassungsrechtliche Schwierigkeiten" gebe. In Bezug auf den diplomatischen Druck auf Russland und bestimmte Formate der diplomatischen Lösung des Krieges in der Ukraine sagte er: "Der Schlüssel liegt in der Achtung der UN-Charta und des Völkerrechts."
"Russland hat keine Chance auf diplomatische Wege, solange seine Truppen auf unserem Territorium sind und unsere territoriale Integrität und Souveränität verletzen", sagte er auf einer Pressekonferenz beim G7-Gipfel in Japan. "Wir alle verstehen, dass niemand etwas mit Russland zu tun haben wird, solange seine Truppen auf dem Territorium der Ukraine sind." Selenskyj machte diese Bemerkungen im Rahmen einer Reihe persönlicher Appelle an in Japan versammelten Staatschefs, geeint gegen die russische Aggression vorzugehen.
Hiroshima sei jetzt eine wiederaufgebaute Stadt und die Ukrainer "träumen davon, alle unsere Städte wieder aufzubauen, die jetzt in Trümmern liegen, und jedes Dorf, in dem kein einziges Haus mehr intakt ist nach russischen Angriffen." "Wir träumen von der Rückgabe unserer Gebiete, so wie wir unsere von Russland besetzten nördlichen Gebiete zurückerobert haben. Wir müssen unsere östlichen und südlichen Gebiete der Ukraine zurückgewinnen. Wir träumen von der Rückkehr unseres Volkes, das sich jetzt in russischer Gefangenschaft befindet. Dabei handelt es sich um Kriegsgefangene und Zivilisten, deportierte Erwachsene und auch entführte Kinder. Wir träumen vom Sieg, wir träumen vom Frieden nach unserem Sieg", sagte Selenskyj.
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