Befürchtet wird, dass der russische Machtapparat auch dieses Mal hart gegen Nawalnys Unterstützer vorgehen könnte. Schon in den vergangenen Wochen wurden russlandweit Hunderte Menschen festgenommen, die an Denkmälern Blumen für den bekannten Oppositionspolitiker niederlegen wollten.
Nawalny ist offiziellen Angaben zufolge am 16. Februar im Alter von nur 47 Jahren in einem Straflager nördlich des Polarkreises gestorben. Der scharfe Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin war durch einen Giftanschlag im Jahr 2020 und ständige Einzelhaft im Lager körperlich sehr geschwächt. Seine Unterstützer und auch viele internationale Beobachter sind sich deshalb einig, dass von einer "natürlichen" Todesursache, wie es auf dem Totenschein heißen soll, nicht die Rede sein kann.
Für Entsetzen sorgte auch, dass Nawalnys Angehörige nach seinem Tod tagelang nach seiner Leiche suchen mussten und später offenbar von Vertretern des Staatsapparats bedrängt und erpresst worden sein sollen. Angaben von Mutter Ljudmila Nawalnaja zufolge wollte der Kreml erreichen, dass Nawalny heimlich beerdigt werde. Dagegen jedoch wehrte sie sich immer wieder.