Provinz-Verwaltungschef Sandis Tsaka gab an, dass die tatsächliche Zahl der Todesopfer vermutlich eher im Bereich von einigen hundert liegt, nicht bei 2000, wie von der Regierung angegeben. Die Rettungsarbeiten gestalten sich schwierig, da das Gelände instabil ist und schwere Räumgeräte aufgrund der unpassierbaren Straßen nicht eingesetzt werden können.
Die Hilfslieferungen erreichen das Katastrophengebiet nur langsam. Obwohl erste Lieferungen mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln eingetroffen sind, gestaltet sich die Verteilung schwierig aufgrund der blockierten Zufahrtsstraßen und der instabilen Infrastruktur. Schwere Räumgeräte, die für die Bergungsarbeiten benötigt werden, konnten bisher nicht an den Unglücksort gebracht werden.
Die Armee von Papua-Neuguinea hat ihre Pläne aufgeben müssen, schweres Räumgerät zur Unglücksstelle zu bringen, und hofft nun auf Ausrüstung von Bergwerken und anderen Unternehmen. Diese soll spätestens in den kommenden Tagen eintreffen, um die Rettungsarbeiten zu unterstützen.
Eine akute Bedrohung für die Überlebenden stellt die stark belastete Wasserversorgung dar. Die Wasserläufe in der Region sind durch das Trümmerfeld des Erdrutsches kontaminiert, was die Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Durchfall und Malaria begünstigt. Die UN-Behörde für Migration (IOM) warnt vor einem erheblichen Risiko für die Ausbreitung von Seuchen.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat begonnen, Hygiene-Sets mit Wasserkanistern und Seife an die Überlebenden zu verteilen, um das Risiko von Krankheitsausbrüchen zu verringern. Dennoch herrscht weiterhin ein Mangel an Lebensmitteln, Decken, Notunterkünften und Moskitonetzen, was die humanitäre Lage verschärft.
Die Regierung von Papua-Neuguinea steht unter erheblichem Druck, den nationalen Notstand auszurufen und das Katastrophenmanagement zu verstärken. Kritiker werfen der Regierung vor, die Lage vor Ort nicht ausreichend zu koordinieren, insbesondere da Premierminister James Marape das Katastrophengebiet bisher noch nicht besucht hat.
Die internationale Gemeinschaft ruft zu Spenden auf, um den Überlebenden des Erdrutsches in Papua-Neuguinea zu helfen und die humanitäre Katastrophe zu lindern. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um das Ausmaß der Katastrophe vollständig zu erfassen und die dringend benötigte Hilfe in die entlegene Region zu bringen.